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Mit neuen Vertragsformen ...

Bei der Sanierung des BBRZ Linz kommt die von der IG Lebenszyklus geforderte neue Risikoverteilung zwischen Bauherren und Auftragnehmer zur Anwendung.... zu mehr Nachhaltigkeit.

Österreichs Gemeinden müssen sparen. Das größte Einsparungspotenzial liegt laut einer Studie des Kommunalforschers Harald Pitters in der partnerschaftlichen Einbindung von Entscheidungsträgern und Stakeholdern, dem strategischen Beschaffungsmanagement, Outsourcing und der Ausgabenoptimierung durch Betreibergesellschaften. »Das entspricht in weiten Teilen der Vorgangsweise der IG Lebenszyklus Hochbau«, stellte Karl Friedl, Sprecher des Vorstands der IG Lebenszyklus Hochbau und Geschäftsführer von M.O.O.CON, im Rahmen des Kommunalwirtschaftsforums in Velden fest. In dem von der IG Lebenszyklus Hochbau verfolgten Modell werden bisher bekannte Elemente der Planungs- und Vergabepraxis neu aufgearbeitet und auf Basis einer funktionalen Ausschreibung in ein einziges Verhandlungsverfahren zusammengefasst. Die Verantwortung des Bauherren liegt beim Nutzungs- und Anforderungsrisiko. Das Planungs- und Errichtungsrisiko sowie – so weit gewünscht – die Finanzierungsverantwortung gehen an den Auftragnehmer über. Dabei muss der Bieter auf sein Risiko den gesamten Planungsprozess übernehmen. Am Ende steht eine konstruktive Planung, zu der sich alle Projektbeteiligten gleichermaßen bekennen.

Mit dem Beruflichen Bildungs- und Rehabilitationszentrum BBRZ Reha GmbH in Linz wurde auf dem Forum ein Sanierungsprojekt vorgestellt, bei dem die von der IG Lebenszyklus Hochbau geforderte neue Risikoverteilung zwischen Bauherren und Auftragnehmer zur Anwendung kommt.

Als Abwicklungsmodell wurde eine Totalunternehmervergabe mit FM-Komponenten angestrebt und in einem EU-weiten zweistufigen Verhandlungsverfahren schließlich vergeben. Andreas Pühringer, Projektleiter der BBRZ Reha GmbH, begründet die Entscheidung mit der Zielsetzung einer klaren Verantwortungsteilung: »Die Bestellung und Verteilung der Ressourcen liegt in der Verantwortung des Bauherren, der für eine effiziente und nachhaltige Planung und Errichtung sorgt. Das Kosten-, Termin- und Qualitätsrisiko wird zum Profi verlagert.«

Diese Vorgangsweise braucht die Professionalisierung des Bauherrenteams, eine umfangreiche Einbindung von Nutzervertretern in einer Vorprojektsphase und die Erarbeitung einer funktionalen Leistungsbeschreibung. Das Ergebnis ist eine erhöhte Sicherheit im Abwicklungsprozess samt Verfahrenskonzentration, das Heben von Synergien zwischen Planung, Bau, Betrieb und Finanzierung und die Möglichkeit für den Bauherren, sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren.

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