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Nachfrage steigt

Thomas Schenk, SOL4IEA, sieht zunehmende Nachfrage nach Energieausweisen.Der neue Energieausweis 2012 bringt kleine Änderungen, die den Markt beleben werden.

Fundierte Beratung durch Experten bleibt wichtig.

Seit Anfang 2009 muss im Zuge eines Neu-, Zu- oder Umbaus eines Gebäudes ein Energieausweis erstellt werden. Das Zertifikat macht den Energiebedarf und die Energieeffizienz des Objektes sichtbar. Dieser Energie-Typenschein erhöht die Transparenz am Immobilienmarkt. Eine ab 1. Jänner 2012 in Kraft tretende Novelle des sogenannten Energieausweis-Vorlage-Gesetzes (EAVG) verpflichtet zudem, die Energieeffizienzklasse bereits in Verkaufs- oder Vermietungsinseraten anzugeben. »Dies wird eine stärkere Nachfrage nach Energieausweisen erzeugen, da so Gebäude im Wettbewerb besser vergleichbar sind«, erläutert Baumeister Thomas Schenk, Geschäftsführer von SOL4IEA Institut für Energieausweise. Der Experte warnt, dass bei fehlenden Angaben in Inseraten Strafen von bis zu 1.450 Euro verhängt werden können. »Laut EAVG 2012 bleiben Immobilienmakler von dieser Pönale nur dann verschont, wenn sie den Hausbesitzer auf die Notwendigkeit dieser Veröffentlichung aufmerksam gemacht haben.«

Vorteile durch Transparenz

Praktisch ist der Energieausweis auf jeden Fall, betont Schenk weiter. Die Ergebnisse zeigen, wo die meiste Energie in Gebäuden verloren geht. Im nächsten Schritt wird das Objekt virtuell saniert. »Im Rahmen dieses Prozesses werden unterschiedliche Maßnahmen durchgerechnet und ein optimaler und leistbarer Sanierungsplan ermittelt.« Für ein Förderansuchen ist ein Energieausweis ohnedies unumgänglich. Je besser die thermische Sanierung, desto höher die Zuschüsse. Rund 14 Millionen Euro liegen nach einer Verlängerung der Aktion Sanierungsscheck des Bundes heuer noch bis Ende des Jahres im Fördertopf. Der Energieausweis dient auch als Nachweis für Bauherren, Objekte thermisch optimal in Schuss zu halten. Im Neubau sind energieeffiziente Gebäude leichter finanzierbar, da durch die geringeren Energiekosten mehr Geld für Kredittilgung zur Verfügung steht. Weiters gibt es Überlegungen in der Branche, im Energieausweis künftig auch das CO2-Äquivalent eines Hauses als Indikator für mögliche zu leistende Abgaben zu verwenden.

Auch wenn die Ausstellung eines Energieausweises quer durch unterschiedlichste Branchen angeboten wird, sollte diese unbedingt von kompetenten Fachleuten durchgeführt werden, betont Schenk. »Nur eine fundierte technische Ausbildung garantiert eine Beratung, die bauliche Gegebenheiten lückenlos erfasst. Diese Experten wissen um die komplexen Zusammenhänge in der Bautechnik. Sie können über den Energieausweis hinaus detailliert Wärmebrücken berechnen und etwaige Schimmelbildung in Innenräumen prognostizieren.«

Verkaufsfaktor Effizienz

Der deutschen Studie »Marktmonitor Immobilien 2011« zufolge setzen potenzielle Käufer und Mieter den guten energetischen Zustand ihrer künftigen Immobilie inzwischen als Standard voraus. Der Verkaufsfaktor Energieeffizienz beeinflusst aber nicht nur den Preis für ein Gebäude, sondern auch die Dauer und den Aufwand für dessen Vermarktung. Energieeffizienz hat als Vermarktungsfaktor deutlich an Bedeutung gewonnen. Die energetische Sanierung einer Immobilie wird als Maßnahme vor ihrer Vermarktung durchwegs als lohnend bewertet, erklärt Stephan Kippes, Professor für Immobilienmarketing und Maklerwesen.

Für Schenk bedeutet das Thema vor allem eine Investition in die Zukunft. »Junge Menschen können energieeffiziente Häuser als Pensionsvorsorge betrachten. Mit extrem niedrigen Energiekosten ist ein solches Gebäude sogar mit einer Mindestpension leistbar.«

Der Baumeister spricht aus Erfahrung: Er lebt und arbeitet selbst in einem Passivhaus.

Last modified onDienstag, 20 September 2011 16:07
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