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Trends und Probleme

Das Haus im Eigentum verliert an Nachfrage, Wohnungen boomen. Die Folge sind stark steigende Wohnungspreise, denn der Neubau hinkt seit der Aufhebung der Zweckbindung der Wohnbauförderung deutlich hinterher.

Der österreichische Immobilienmarkt ist im Wandel. Die Endkonsumenten ändern ihre Vorlieben. Der Österreicher liebste Immobilienart, das Haus im Eigentum, verliert deutlich an Nachfrage, dafür erleben Mietwohnungen einen regelrechten Boom. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Marktstudie der Immobilienplattform www.immobilien.net. Dieser Trend soll auch 2010 anhalten. »Bleibt das Angebot bei höherer Nachfrage auf demselben Niveau, werden die Preise weiter anziehen«, erklärt Alexander Ertler, Geschäftsführer von immobilien.net. Und dass sich das Angebot nicht erhöhen wird, gilt aus heutiger Sicht als gesichert. Im Gegenteil, mit der Aufhebung der Zweckbindung der Wohnbauförderung wird der Wohnungsneubau sogar deutlich rückläufig sein. Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Immobilien, Bauen und Wohnen stehen einem jährlichen Bedarf von über 50.000 neuen Wohneinheiten nur noch 40.000 Einheiten im Jahr 2008 und 35.000 Einheiten 2009 gegenüber. Und ein weiteres Absinken auf 33.000 Einheiten ist nicht ausgeschlossen. Diese Kluft wird das Wohnen empfindlich teurer machen und einen Teufelskreis in Gang setzen. Weil durch höhere Wohnkosten die Anzahl der Wohnungsbeihilfeempfänger dramatisch steigen wird, bleibt noch weniger Geld für den Neubau. Denn beide Förderungen kommen aus demselben Topf, der Wohnbauförderung.
Die steigende Nachfrage nach Mietwohnungen geht vor allem zulasten des Eigentums. Zwar ist das Haus im Eigentum nach wie vor der Wohnwunsch Nr.1 der Immobiliensuchenden in Österreich, die Nachfrage ist im letzten Jahr allerdings von 41 auf 39 Prozent zurückgegangen. »Für 2010 erwarten wir weitere Einbußen bei Häusern im Eigentum, deren Lage und Umfeld nicht optimal sind. Regionen mit schlecht ausgebauter Infrastruktur stehen also weiterhin unter Druck«, ist Ertler überzeugt. Ein stabile Nachfrage wird lediglich für Häuser in Top-Lagen erwartet.
Wer trotz der aktuellen Wirtschaftslage Besitz erwerben will, hält sich an Eigentumswohnungen. Besonders in der Bundeshauptstadt Wien haben im Jahr 2009 Eigentumswohnungen einen regelrechten Höhenflug erlebt – die Nachfrage legte um 23 % innerhalb eines Jahres zu. Zahlreiche Käufer mit genügend Eigenkapital scheinen 2009 ihr Geld in eine traditionell sichere Anlage gerettet zu haben. Damit dürfte der Zeitpunkt eines günstigen Einstiegs aber auch schon wieder überschritten sein.
Für 2010 müssen sich Immobiliensuchende auf ähnliche Probleme wie 2009 einstellen, vor allem in Sachen Finanzierung. Denn das Vertrauen zwischen Banken und Kreditnehmern scheint beiderseits doch etwas getrübt. 38 % der im Jänner 2010 befragten Personen mit konkretem Immobilienwunsch geben an, die Finanzierung einer Immobilie sei schwieriger geworden.

Wo das Wohnen richtig ins Geld geht
Im Westen Österreichs ist Wohnen deutlich teurer als im Osten. Kitzbühel ist das teuerste Pflaster Österreichs, Innsbruck ist die teuerste Landeshauptstadt. 3.220 Euro pro Quadratmeter im Median muss man in Innsbruck für eine Eigentumswohnung im guten Zustand hinblättern, dahinter folgen Salzburg mit 2.921 Euro und Wien mit 2.688 Euro. Am günstigsten sind St. Pölten mit 1.290 Euro und Eisenstadt mit 1.217 Euro. Richtig teuer wird es neben den Landeshauptstädten vor allem in den Ferienregionen. Über allen thront Kitzbühel. Im Promi-Mekka kostet der Quadratmeter Eigentum stolze 4.876 Euro.
Auch bei den Mietpreisen liegt Innsbruck mit 10,7 Euro je Quadratmeter an der Spitze, dahinter folgt wiederum Salzburg mit 9,5 Euro. Am günstigsten wohnt man in Klagenfurt, St. Pölten und Eisenstadt zur Miete (6,6 Euro). Am heterogensten sind die Mieten in Wien. Sie reichen von sieben Euro in den Randbezirken bis 15 Euro in Innenstadtlagen.

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