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Kraftwerks- Jubiläum

Das Schwachgas-Kraftwerk bei Dynea in Krems läuftseit gut einem Jahrzehnt. Der Effekt: deutliche Emissionsreduktion und Einsparung von Energiekosten. 1996 wurden bei Dynea Austria in Krems vier Gasmotoren von Jenbacher installiert, um das bei der Erzeugung von Kunstharzprodukten anfallende »Schwachgas« zu nutzen. Vor kurzem haben die Motoren ihre 80.000. Betriebsstunde erreicht. Eine innovative Anwendung zur Energiegewinnung hat sich damit langfristig bewährt und wieder umgehenden Einsatz beim Kunden gefunden. Die Umwelt wird durch das praktisch emissionsfreie Energiekonzept deutlich entlastet: Mehr als 13.400 Tonnen CO2-, 1,14 Tonnen NO2- und 13,71 Tonnen SO2-Emissionen werden pro Jahrvermieden, so Jenbacher. Die vier Motoren, denen jeweils Generatoren und Abgaskatalysatoren sowie zwei Dampfkessel nachgeschaltet sind, nutzen das bei der Kunstharzproduktion entstehende »Schwachgas« zur Erzeugung von Strom. In Summe weist die Anlage eine elektrische Erzeugungsleistung von mehr als 2,3 MW auf, zusätzlich können pro Stunde 1.400 kg Dampf erzeugt werden. Rund 75 Prozent des im Werk der Dynea Austria für die Kunstharzerzeugung benötigten Stroms können damit aus eigenen Ressourcen gedeckt werden. Durch die Kombination von Kunstharzproduktion, Stromerzeugung aus Prozessgas sowie intensiver Abwärmenutzung besteht somit ein nahezu energieautarkes, geschlossenes und damit umweltgerechtes System. Bei Netzausfällen kann die Firma ihre wichtigsten Anlagen damit ohne Unterbrechung weiter versorgen.

»Dass die Jenbacher Gasmotoren in der Lage sind, Gas mit einem derart geringen Heizwert energetisch zu verwerten, ist die Basis für dieses innovative, gemeinsam mit Dynea Austria und TU Wien konzipierte Kraftwerk. Auf diese Weise wird ein Nebenprodukt zu einem wertvollen Rohstoff - dies schont einerseits Ressourcen und hilft andererseits, Emissionen zu vermeiden«, kommentiert Prady Iyyanki, CEO des Jenbacher Gasmotorengeschäfts von GE Energy. Die Verwertung des anfallenden Schwachgases ist keine Selbstverständlichkeit, denn mit 0,5 bis 0,6 kWh/m³N liegt der Brennwert bei nur etwa der Hälfte des Heizwertes von Holzgas, das sonst in Schwachgasmotoren eingesetzt wird. Voraussetzung für die Verbrennung ist daher, dass sich der Druck des Gases nur sehr langsam ändert. Dafür wurde gemeinsam mit dem Institut für Prozessautomation der TU Wien ein Regelkonzept entwickelt, mit dem Druckschwankungen abgefangen werden können.

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