Programme statt Projekte
- Written by Redaktion_Report
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Report: Vor einem Jahr, beim Breitband Weltforum in Venedig redeten alle von Triple-Play, davon also, dass Sprache, Daten und Video im Zentrum der Telekom-Angebote stehen werden. Auch heuer, beim Breitband Weltforum in Madrid, reden alle von Triple-Play. Was hat sich in dem Jahr verändert?
Alan Mottram: Vor einem Jahr waren wir in einer Art Warteposition. Das Thema war da, alle beschäftigten sich damit, aber es wurde noch nicht umgesetzt. Jetzt sind wir diesen entscheidenden Schritt weiter. Die Anbieter treffen Entscheidungen und tätigen Investitionen. Von der amerikanischen SBC haben wir einen Auftrag über 1,7 Milliarden Euro erhalten. Weitere 30 Anbieter in aller Welt realisieren ganz konkrete Projekte. Von CanTV, der Chunghwa Telecom, der KPN, der TDC, der Ya.Com bis hin zur Telekom Austria sind Provider mitten in der ganz konkreten Umsetzung.
Ist die Entwicklung, so wie sie sie erwartet haben, oder liegen sie hinter ihrem Plan?
Ganz im Gegenteil. Die Entwicklung ist rascher als wir zu hoffen gewagt haben. Wir versorgen heute schon drei Millionen Kunden mit Triple-Play-Angeboten und wir rechnen damit, dass es bis zum Jahr 2010 rund 100 Millionen sein werden. Den großen Entwicklungsschritt werden wir schon 2006 sehen.
Nicht jedes Angebot wird auch angenommen. Was sagen ihre Marktforscher über die Bereitschaft des Kunden tatsächlich für neue Dienste zu bezahlen.
Das nächste große Thema werden die neuen Dienste sein und Inhalte, für die der Nutzer bereit ist zu bezahlen. Premium Content ist ein Schlagwort. Fastweb in Italien hat das umgesetzt, indem sei die übertragungsrechte für die nationale Fußballliga gekauft haben. Und die Italiener wollen das sehen und zahlen. Wir haben unsere Zielgruppenuntersuchungen, die ganz klar zu einem Ergebnis kommen: Der Konsument ist bereit für personalisierte Inhalte zu bezahlen. Er zahlt dann, wenn es zum Beispiel möglich wird, das private Urlaubsvideo ins Netz zu laden und es so der Familie, den Freunden und Bekannten einfach über den eigenen, privaten Fernsehkanal zugänglich zu machen.
Meine Frau zum Beispiel ist ehrenamtlich für einen Hockeyclub tätig. Sie verbringt viel Zeit damit Flugblätter, Briefe und anderes Material zu erstellen, zu drucken, postfertig zu machen. Ein eigener privater Kanal für den Hockeyclub und seine Fans würde ihr viel Arbeit ersparen, die Information übers Fernsehen verbreiten. Wir hätten plötzlich wieder viel mehr Zeit füreinander. Das ist jetzt möglich und die neuen Angebote haben ihr zahlendes Publikum. 2006 kommt der große Durchbruch.