Start für Glasfaserzugang in Wien
- Written by Redaktion_Report
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Derzeit wird in Wien eine Ausschreibung für die notwendige Netzwerktechnik vorbereitet, um bis zu 250.000 Haushalte an das Glasfasernetz anschließen zu können. Nachdem von der Stadtverwaltung nun grünes Licht für den Marktstart gekommen ist, will Wienstrom bereits im kommenden Jahr die ersten Straßenzüge außerhalb des Testgebiets mit Breitbandprodukten versorgen. In einer ersten Tranche sollen im Frühjahr zunächst 50.000 Haushalte \"rasch und günstig erschlossen werden\", sagt Ex-ORF-General Gerhard Weis gegenüber dem Report. Weis werkt derzeit in einer Konsulentenfunktion für die Stadt Wien an einem Breitbandprogramm für die Hauptstadt. In diesem ersten Roll-out solle die Praktizierbarkeit einer Erschließung von insgesamt 250.000 Haushalten geprüft werden, so Weis.
FTTH (Fiber to the home) nutzt dabei Lichtwellenleiterkabel als lokale Netzwerkinfrastruktur, um Datensignale zu senden und zu empfangen. Die übertragungsgeschwindigkeit beträgt bis zu 100 Megabit pro Sekunde, damit ist die neue Technologie rund 100 Mal schneller als herkömmliche ADSL-Leitungen und bis zu 30 Mal schneller als Internet via Kabel-TV-Anschluss.
Bis dato war die umständliche, teure Anbindung der einzelnen Haushalte an das Glasfasernetz Knackpunkt bei den Versorgungsplänen der Stadt Wien. \"Die notwendige Finanzierung für die erste Ausbaustufe wurde nun aber freigegeben\", heißt in Insiderkreisen. Der Marktstart am gesättigten Breitbandmarkt gilt als riskant. Strategisch koordiniert wird der Breitbandausbau, an dem auch die Stadt-Wien-Tochter Wien Kanal teilnimmt, von der Magistratsstelle 53, Presse- und Informationsdienst (PID) der Stadtverwaltung.
Seitens der Stadtverwaltung soll die Glasfaserinitiative \"konsensual\" angelegt bleiben. Das Breitbandprojekt wird in Form einer \"offenen Plattform\" stattfinden. Dazu ist trotz derzeit fehlender Partner weiterhin ein Public-Private-Partnership (PPP) -Modell angedacht. Auch Firmen wie Telekom Austria und UPC Telekabel sind Weis zufolge \"eingeladen hier mitzumachen\". Die Glasfaserinitiative sei Teil eines \"Gesamtprojekts, Wien als Wirtschaftsstandort zu stärken.\" \"Wir müssen am Ball bleiben\", sagt Weis, \"Für die Stadt ist das Teil der künftigen Daseinsvorsorge.\" Keinesfalls möchte man der eingesessenen Providerszene Konkurrenz machen, bestätigt man beim PID.