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Von der Garage zum Weltmarktführer

von Alfred Bankhamer

Report: Herr Kanduth, es begann vor 14 Jahren in ihrer Garage. Wie läuft heute das Geschäft mit den Solarkollektoren?
Robert Kanduth: Wir sind mittlerweile eindeutig Weltmarktführer. Heuer werden wir 400.000 Quadratmeter Kollektorfläche produzieren. Die Nummer zwei am Weltmarkt produziert 180.000 Quadratmeter. Und wir wachsen noch jedes Jahr stärker als der Markt - wir gewinnen also weitere Marktanteile dazu.

Der Anfang war angeblich nicht ganz so erfolgreich - wie sind Sie auf die Solarbranche gestoßen?
Das geschah zufällig. Mein Schwager war 1991 bei einer Selbstbaugruppe aktiv und hat sich immer darüber geärgert, wenn es nicht so funktioniert hat, wie es sollte. Ich dachte mir damals, dass ich das Innenleben eines Kollektors professioneller bauen könnte. Deshalb hab ich mir Urlaub genommen und Maschinen und Vorrichtungen für die Produktion gebaut. Aber als ich das Produkt verkaufen wollte, gab es kein Interesse. Dann traf ich aber auf die Firma Sonnenkraft. Das war mein erster großer Kunde. Heute verkaufen wir die Kollektoren in 22 Ländern weltweit an rund 45 Vertriebskunden.

Heute sind Sie ja nicht mehr Alleineigentümer?
50 Prozent hält meine Stiftung, die andere Hälfte hat der dänische Partner VKR Industries (der zur Velux-Gruppe gehört, Anm. der Red.). Das Stimmengewicht ist zwar 50 zu 50, aber meine Funktion als Aufsichtsratspräsident und Geschäftsführer ist auf Lebenszeit gesichert.

Für das Solargeschäft sind Förderungen sehr wichtig, wann wird es ohne gehen?
Es ist klar, dass wir langfristig förderungsunabhängig werden müssen. In den letzten zehn Jahren sind die Kollektoren um 50 Prozent billiger und der Wirkungsgrad um 30 Prozent besser geworden. In fünf Jahren könnte es ohne Förderungen gehen. Und neue Technologien wie solares Kühlen sind in manchen Bereichen schon heute konkurrenzfähig. Die Photovoltaik hingegen rechnet sich derzeit ohne Förderungen selbst nach 100 Jahren noch nicht.

Wie sehen die Geschäftserwartungen bei Greenonetec aus?
Heuer erwarten wir einen Umsatz von rund 35 Millionen Euro. Vor zwei Monaten haben wir den größten griechischen Mitbewerber (Foco S.A. Solar Energy) übernommen, der ein tolles Produkt hat, das wir nun weiterentwickeln. Es handelt sich dabei um einfache Anlagen zur Warmwassergewinnung, mit denen Brasilien oder Spanien bedient werden. Der Standort in St. Veit wird um sieben Millionen Euro erweitert, zu den 204 Mitarbeitern werden bald neue dazukommen.

Was gibt es im Bereich Forschung und Entwicklung noch zu tun?
Unser Forschungsschwerpunkt liegt auf einfacheren und beständigeren Systemen. Grundlagenforschung betreiben wir keine. Wir kooperieren da mit mehreren Universitäten.

Wie sieht die Zukunft der solaren Energiegewinnung aus?
Das Potenzial für thermische Solaranlagen ist noch gewaltig. Derzeit sind weltweit erst ein bis zwei Prozent ausgeschöpft. Die Heizungsunterstützung ist noch wenig verbreitet und Themen wie Prozesswärme für die Industrie oder solares Kühlen kommen erst.

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