Tod und Wiedergeburt
- Written by Redaktion_Report
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Claudia Bräuer, Hamburg
Auch nach der übernahme der Mobilfunksparte durch den taiwanesischen Großkonzern BenQ wird es trotzdem für einen gewissen Zeitraum noch Siemens-Handys geben. Das bestätigte Clemens Joos, President Mobile Devices Siemens AG Communications und designierter Spartenchef nach der übernahme, vergangene Woche in Hamburg gegenüber dem Report. \"Den only-Namen Siemens wird es noch die nächsten 18 Monate geben, während wir unsere Kooperation intensivieren. Danach werden wir Produkte unter einer gemeinsamen Marke auf den Markt zu bringen.\"
Mit viel Aufwand launchte Siemens auch im Zuge einer groß angelegten Pressekonferenz in Hamburg zwei neue Luxushandys sowie vier neue Gigaset-Schnurlostelefone. Ungefähr zehn Mobiltelefone sollen heuer noch präsentiert werden, auch die Entscheidungsgewalt liegt nach wie vor bei Siemens. Joos zeigt sich positiv überzeugt, dass sich Siemens mit BenQ gut ergänzen wird. \"Wir können dadurch eine Reihe von Dingen wie MP3-Player oder Digitalkameras in die Handyproduktion integrieren, mit denen BenQ sehr erfolgreich ist\". Zählt die Firma doch zu den Schwergewichten unter den weltweiten Elektronikkonzernen und soll Siemens vor allem auf der Multimedia-Ebene stärken.
Zu den Fehlern der Vergangenheit zählt Joos unter anderem den fehlenden Willen bei Siemens, vor allem in Multimedia-Handys der dritten Generation (3G) zu investieren. \"In Zukunft werden wir einen weiteren Ausbau in Richtung Hightech entwickeln - es wird eine breitere Palette an Smartphones, UMTS-, und Multimedia-Phones geben, bei denen der freie Daten- und Informationsaustausch im Mittelpunkt steht\", so der Siemens-Manager.
Ziel ist es, das Geschäft heuer wirtschaftlich und technisch auf eine solide Basis zu stellen, und im kommenden Jahr wieder zu expandieren. \"Wir werden einer von den weltweit ersten drei bis vier Playern werden\", freut sich Joos, der versichert, dass die Produktionsstätten nach wie vor in München bleiben werden und somit die Diskussion über einen umfassenden Stellenabbau (vorerst) entschärft.
Neue Telefone. Was es nun Neues bei Siemens gibt: Das Handymodell SL75 ist ein elegantes Luxushandy mit Slidermechanismus, das S75 ein Businessmodell mit Bluetooth und USB-Schnittstelle. Beide Geräte verfügen über eine integrierte 1,3-Megapixel-Kamera mit Fotolicht und Videofunktion. Ein integrierter Mediaplayer für MP3- und andere Musikformate, sowie Bluetooth und ein hochauflösendes Farbdisplay mit 262.000 Farben gehören zur Standardausstattung beider Modelle.
Auch die vorgestellten Schnurlostelefone bieten Gewohntes. Die robusten Modelle Gigaset E450 und E455 (mit Anrufbeantworter) eignen sich vor allem für den Aufenthalt im Freien oder beim Spielen mit Kindern. Die eleganteren Gigaset-Modelle SL550 und SL555 (mit Anrufbeantworter) bringen Handykomfort ins Festnetz. Mehrstimmige Klingeltöne, Farbdisplays mit Hintergrundbildern und ein umfangreiches Adressbuch macht aus ihnen fast schon Handys.