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Das Wesen der dunklen Materie

Die ersten Hinweise auf die Existenz der \"dunklen Materie“ wurden bereits in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts gefunden - allerdings wurden sie nicht wirklich ernst genommen. Ernsthafte Beschäftigung erfährt das Thema erst seit rund 30 Jahren. Eines der Hauptprobleme ist die Tatsache, dass niemand wirklich hundertprozentig sagen kann, woraus das Universum besteht. Zum einen gibt es natürlich die bekannte, sichtbare Materie in Form von Sternen oder Gaswolken. Beobachtungen haben aber gezeigt, dass die Bewegungen der einzelnen Galaxien anhand der sichtbaren Materie nicht erklärt werden können. Deshalb muss angenommen werden, dass es auch dort, wo es keine \"leuchtende Materie\" in Form von Sternen oder Gaswolken sieht, Materie gibt - die so genannte \"dunkle Materie\".
\"Jede sichtbare Galaxie ist von dieser geheimnisvollen Materie wie von einer Art Kugel umgeben\", erklärt der Würzburger Astrophysiker Dominik Elsässer. Die Zusammensetzung dieser \"geheimnisvollen Materie“ ist allerdings noch unbekannt. Mit Hilfe von Einsteins berühmter Formel zur Verknüpfung von Energie und Masse ist es einem Forscherteam um Elsässer nun gelungen, erstmals die Masse der Dunkelmaterie-Teilchen zu bestimmen. Das Ergebnis - etwa das Doppelte der Masse eines Goldatoms - stimme gut mit den Vorhersagen der Supersymmetrie-Theorie überein, sagen die Forscher. Dieser Theorie zufolge soll die Dunkelmaterie aus einer neuen Art von Elementarteilchen bestehen, den Neutralinos, die bislang experimentell noch nicht nachgewiesen wurden.
Die Arbeit der Würzburger Astrophysiker gründet sich auf Daten, die der Nasa-Satellit \"Compton Gamma Ray Observatory\" von 1991 bis 2000 gesammelt hat. Die jüngste Aufarbeitung dieser Messwerte wurde 2004 freigegeben. Darin fanden die Wissenschaftler einen deutlichen überschuss von kosmischer Gammastrahlung bei Energien, die etwa eine Milliarde Mal größer sind als die des sichtbaren Lichts. Der Supersymmetrie-Theorie gemäß würde ein solches Signal entstehen, wenn sich Neutralinos gegenseitig vernichten.
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