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Hilfe der Computer streikt!

Bei der weltweiten Online-Umfrage zum Thema Datenverlust wurden ungefähr 300 Kunden aus dem Privat- und KMU-Bereich befragt. In 75 Prozent der Fälle von vermeintlichem Datenverlust haben die Benutzer versucht, die verlorenen Daten in Eigenregie wiederherzustellen. Dabei wurde entweder der Computer neu gestartet, ausgeschaltet oder es kam eine Recovery-Software zum Einsatz. Verbreitet sind Fehler wie zum Beispiel mit \"Strg + Alt + Entf\" oder dem Ziehen des Steckers das Problem lösen zu können oder defekte Festplatten möglichst im Tiefkühlfach zu lagern. Lediglich 13 Prozent der Befragten erwägen als allererstes, einen Experten kontaktieren. Dabei machen aber oft erst fehlgeschlagene Versuche aus einem vermeintlichen einen tatsächlichen Datenverlust.

\"Datenverlust muss als eine Notsituation angesehen werden. Unprofessionelle Rettungsversuche können noch mehr Schaden anrichten oder die Daten unwiederbringlich zerstören. Bei einem Wasserschaden ruft man den Installateur. Auch bei einer Computer-Fehlfunktion sollte man auf professionelle Hilfe zurückgreifen. Gerade bei Festplattendefekten führt kein Weg an einem professionellen Datenrettungsdienst vorbei.\" erklärt Peter Böhret, Managing Director bei Kroll Ontrack.

Tipps für den Ernstfall:
Die erste Reaktion des Betroffenen ist entscheidend für das Ergebnis der Datenwiederherstellung. Denn spätestens bei Hardwaredefekten führt kein Weg an einem professionellen Datenrettungsdienst vorbei.

1. Zunächst gilt es, Ruhe zu bewahren. Egal was passiert ist, man sollte immer davon ausgehen, dass die Daten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wieder herstellbar sind.

2. Defekte Hardware führt oft zu Fehlverhalten im Zusammenhang mit den Datenträgern. Es ist ratsam, den PC nicht einzuschalten, wenn es zum Beispiel bei einem Blitzeinschlag zu überspannung im Netz gekommen ist. Lieber den PC ausgeschaltet lassen und sich vergewissern, dass die Netzspannung in Ordnung ist!

3. Bei einem Festplattencrash sind oft ungewöhnliche Geräusche, z.B. ein Klackern, Reiben oder sehr hohe Töne wahrnehmbar. In diesem Fall gilt es, keinesfalls selbst Hand an die Hardware zu legen. Ein Neustart könnte die Festplatte endgültig zerstören. Stattdessen sollte man sich umgehend an ein professionelles Datenrettungslabor wenden.

4. Datenträger, die bereits Hitze, Feuchtigkeit oder Verrußung ausgesetzt waren, sollten nicht verwendet werden. Die Daten können unwiderruflich verloren gehen, wenn der Datenträger nicht in der staubfreien Umgebung eines Reinraums behandelt wird.

5. Datenträger nicht schütteln und bei Festplatten nicht das Gehäuse entfernen!

6. Durch Wasser beschädigte Datenträger sollten feucht gehalten werden - im Wasser belassen oder in feuchte Tücher eingewickelt - und sofort in ein Datenrettungs-Labor gebracht werden. Massiv abgeraten davon wird, durch Wasser beschädigte Datenträger durch Wärmebehandlung (z.B. mit dem Fön) zu trocknen!

7. Festplatten, die mit Salzwasser in Berührung gekommen sind, erfordern eine spezielle Behandlung. Salz beschleunigt die Korrosion (Zerstörung). Der Datenträger sollte daher unverzüglich in einem luftdichten Behälter an das Datenrettungslabor geschickt werden.

8. Ebenso sollte man nicht versuchen, offensichtlich beschädigte Datenträger weiter zu verwenden.

9. Niemals versuchen, Datenträger selbst zu säubern!

10. In vielen Fällen lassen sich die verlorenen Daten mit speziellen Software-Programmen in Eigenregie wieder herstellen. Solche Tools sollten jedoch nicht eingesetzt werden, wenn die Anzeichen auf einen Hardware-Defekt deuten und der Computer beispielsweise ungewöhnliche Geräusche von sich gibt.

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