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Im Test: Canon EOS 20D

Das robuste und widerstandsfähige Magnesium-Gehäuse der EOS 20D ist zwar kompakter und leichter als das ihrer Vorgängerin, trotzdem bringt sie ungefähr 800 Gramm auf die Waage. Immerhin ist ihr Untergerüst aus Edelstahl, was ihre Robustheit erklärt. Sie gehört aber bei weitem nicht zu den schwersten Kameras ihrer Klasse. Die Kamera liegt gut in der Hand und macht dank Gummiarmierung am Handgriff auch bei feuchten Händen keine Probleme.

Charakteristisch für die EOS 20D sind vor allem die Verschmelzung von Hauptschalter und Einstellrad-Sperre. Die restlichen Bedienelemente sind übersichtlich und an den gewohnten Stellen platziert. Selbstverständlich lassen sich alle für die Aufnahme wichtigen Einstellungen ganz ohne Ausflug in das Kameramenü vornehmen und werden auf der monochromen Flüssigkristallanzeige auf der Kameraoberseite zusammengefasst. Damit man auch bei Nacht fotografieren kann, ist diese per Knopfdruck beleuchtbar.

Der 1,8 Zoll-Farbbildschirm mit 118.000 Bildpunkten, auf dem die Bilder im Wiedergabemodus und das Menü eingeblendet werden, gehört zwar nicht zu den größten und hochauflösendsten seiner Art, reicht aber aus, um per Lupenfunktion die Bildschärfe nachträglich zu kontrollieren und um die übersicht über die Funktionen bzw. Einstellungen zu behalten.

Der Spiegelreflexsucher ist, neben der Wechselobjektiv-Kompatibilität, wohl der wichtigste Grund, warum man sich eine Spiegelreflexkamera wie die EOS 20D kauft. Sie verfügt über einen echten Prismensucher. Die Umlenkung des vom Objektiv eingefangenen Bildes zum Okular erfolgt also über ein Glasprisma -und nicht über eine Spiegelkonstruktion. Das verhilft der EOS 20D u. a. zu einem helleren Sucherbild.

Auf die inneren Werte kommt es an
Aber auch die inneren Leistungen wurden teilweise neu entwickelt und verbessert. Das wird auch gleich nach dem Einschalten klar: In nur 0,2 Sekunden ist die EOS 20D aufnahmebereit. Die Auslöseverzögerung von 65 Millisekunden liegt auf Profi-Niveau. Verantwortlich für den schnellen Antritt ist in erster Linie der neue DIGIC II Prozessor, der bei immer mehr Kameras zum Einsatz kommt.
Die erweiterte Puffergröße des DIGIC-Prozessors der zweiten Generation macht eine Serienbildgeschwindigkeit von 23 Bildern in Folge bei bis zu 5 Bildern pro Sekunde möglich und übertrifft die EOS 10D um fast das Doppelte.

Viele Vorteile beim praktischen Einsatz bringt vor allem auch das neue Autofokus-System, das einen größeren Bildbereich abdeckt als das AF-System der EOS 10D, und vor allem erheblich schneller geworden ist. Die Präzision und Schnelligkeit mit der die EOS 20D die Position des Hauptmotivs im Bild erkennt und auf die entsprechende Stelle scharf stellt, ist sehr gut.

Bildqualität
Der neue 8,2-Megapixel-CMOS-Sensor sorgt für eine hervorragende Bildqualität. Daneben bietet der Sensor einen Empfindlichkeitsbereich von ISO 100-1600, der in der \"H“-Einstellung sogar auf ISO 3200 \"gepusht\" werden kann.

Die EOS 20D besitzt als erste Canon Spiegelreflexkamera einen vielseitigen Monochrom-Modus mit dem Schwarzweißaufnahmen mit ähnlichen Optionen wie bei der analogen Fotografie möglich sind. Besonders erwähnenswert sind dabei Aufnahmefiltersimulationen für die Filterfarben Gelb, Orange, Rot und Grün. Diese können digital in fast der gleichen Weise eingesetzt werden, wie es fortgeschrittene Schwarzweißfotografen mit Schwarzweißfilmen tun. So entstehen mit einer Rotfilterung beispielsweise besonders dramatische Wolkeneffekte, der Grünfilter sorgt bei Schwarzweißportraits für eine angenehmere Hauttonwiedergabe. Weiters stehen verschiedene Effekte für Tönungen in den Farben Sepia, Blau, Violett und Grün zur Verfügung

Datenübertragung zum PC
Die EOS 20D ist als erste digitale Canon Spiegelreflexkamera mit der schnellen USB 2.0 Hi-Speed Schnittstelle ausgestattet, die rund 40mal schneller als USB 1.1. ist. Für ein noch schnelles Herunterladen der Bilder auf einen Computer. Darüber hinaus unterstützt sie PictBridge für den Direktdruck über kompatible Fotodrucker.

Achtung Blitz
Die Kamera ist mit allen Canon Blitzgeräten der EX-Reihe kompatibel. Der integrierte Blitz der EOS 20D klappt höher aus als bei der EOS 10D und reduziert so die Gefahr roter \"Blitzaugen“. Für noch bessere Ergebnisse ist die EOS 20D mit der entfernungsgekoppelten E-TTL II Blitzmessung ausgestattet. E-TTL II bezieht bei der Berechnung der Blitzleistung zusätzliche Faktoren wie die Entfernungseinstellung des Objektivs in die Umgebungslichtmessung ein und verfügt über eine Erkennung für reflektierende Objekte. Auf diese Weise wird die Qualität bei Blitzaufnahmen vor allem in kritischen Situationen verbessert.

Fazit:
Die Canon EOS 20D entpuppt sich als genau das, was sie vorgibt zu sein: eine digitale Spiegelreflexkamera für den semiprofessionellen Anwender. Mit ihrem neu entwickelten 8,2 Megapixel CMOS-Sensor, Verlängerungsfaktor 1,6, mit einer Serienbildgeschwindigkeit von bis zu 5 Bildern pro Sekunde sowie dem neuen 9-Punkt Autofokus und dem entfernungsgekoppelten E-TTL II Blitzsystem etabliert sich die Nachfolgerin der EOS 10D in punkto Leistung, Geschwindigkeit und Flexibilität auf dem Niveau hochwertiger analoger Spiegelreflexkameras.

Plus/Minus:
+ Digic II-Prozessor
+ Autofokus
+ E-TTL II Blitzmessung
- keine Videofunktion
- keine Aufzeichnung von Sprachkommentaren

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