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Planloser Abbau

Die Umweltfreundlichkeit der Betreiber von Kies-, Sand- und Steinbrüchen endet dort, wo es um neue Standorte geht: Ein bis zwei Millionen Euro, die neue Ansiedlungen wegen immer strengerer Auflagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung kosten, seien für kleine Betriebe nicht mehr finanzierbar, meint Gerold Neuper, Vorstandsvorsitzender des »Forums Rohstoffe«. Derzeit erwirtschaften rund 900 Betriebe mit hundert Millionen Tonnen Sand, Kies und Naturstein einen Umsatz von 750 Millionen Euro. Akuten Handlungsbedarf sieht die im Jahr 2004 gegründete Interessensplattform der heimischen rohstoffgewinnenden Unternehmen auch bei der Sicherung der Gewinnung. Gefordert sei die Fertigstellung des vor vier Jahren vom Wirtschaftsminister in Auftrag gegebenen Rohstoffplans, der Lagerstätten und Abbaugebiete definiert und vor anderen Nutzungen absichern soll. Ohne einen solchen Plan sei die Verfügbarkeit von mineralischen Rohstoffen in den nächsten Jahrzehnten nicht möglich, wie Carl Hennrich, Geschäftsführer des Forums, im Gespräch ergänzte. Eine der Folgen wären zunehmende Importe von Rohstoffen samt den daraus resultierenden Verkehrsproblemen. Auf EU-Ebene bemühe sich das Forum um eine analoge Sicherstellung des Rohstoffabbaus und deren Einbindung in eine europäische Nachhaltigkeitsstrategie, so Hennrich. Wenig Freude hat die Plattform auch mit dem 2002 beschlossenen österreichischen Mineral-Rohstoffgesetz, das den Abbau von Sand, Kies und Naturstein regelt: Auf der einen Seite müssen beim Abbau 300 Meter Abstand zu Siedlungsgebieten eingehalten werden, wodurch etwa in Oberösterreich achtzig Prozent der Vorkommen blockiert seien. Andererseits gebe es aber bei den Ansiedlungen keine Begrenzung gegenüber den Abbaugebieten, so Neuper.
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