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Unified Communications, ein Beginn

Über Unified Communications (UC) sprechen derzeit viele. Aber was genau steckt eigentlich dahinter? Die UC-Kolumne im Report.


Unified Communications bildet die Brücke zwischen Kommunikations- und Informationskanälen. Benutzer bekommen auf ihren Endgeräten bei einer möglichst einheitlichen Benutzeroberfläche den optimalen Zugang zu ihren Applikationen – egal ob über das Mobilnetz oder über fixe Leitungen. Dass UC somit eines der heißesten Themen des Jahres 2010 ist, wundert im Business-Umfeld niemanden, wenn man den Wandel der Kommunikation betrachtet. Die Anzahl der verschiedenen Kommunikationskanäle pro Person steigt mit enormer Geschwindigkeit an. Neben den 50 E-Mails, die wir pro Tag bekommen (und natürlich auch lesen und beantworten müssen), kommunizieren wir auch über SMS und über »tried and trusted« Festnetz und Handy – aber neuerdings auch über Facebook, Xing, Twitter und Instant Messaging. Kommunikation ist ja etwas Gutes, aber wir bewegen uns rasch an der Grenze zur Ineffizienz, wenn wir NUR noch kommunizieren und fünf verschiedene Kanäle gleichzeitig bedienen. Der Informationsfluss überfordert und wir tanzen auf mehreren Kirchtagen, weil wir im Meeting sitzen und gleichzeitig E-Mailen, SMSen und uns in einem Wiki informieren.

So überrascht es sicher auch niemanden, dass sich laut IDC-Studie 2008 das weltweite Daten- und Informationsvolumen alle 1,5 Jahre verdoppelt. Die Unternehmen reagieren darauf und investieren in neuere und schnellere IKT-Systeme. Doch es stellt sich die Frage, ob diese Investments durch erhöhte Produktivität im Unternehmen amortisiert werden können oder ob ein noch schnelleres E-Mail-System nicht vielleicht nur dazu führt, dass wir noch mehr E-Mails verfassen und beantworten, die Informations- und Kommunikationsflut somit nur zusätzlich erhöht wird – anstatt sie effizienter zu machen. Laut Sage Research nutzen Geschäftsleute heutzutage 6,4 verschiedene Endgeräte. Wen wundert es dann, dass man buchstäblich vor lauter Kommunikation nicht mehr zum Arbeiten kommt? Wie oft sind Sie denn heute durch einen Anruf oder ein wichtiges Mail aus Ihrer Konzentration gerissen worden? Wen wundert es weiter, dass nur die wenigsten Unternehmen das volle Potenzial ihrer getätigten Unified-Communication-Investments wirklich ausschöpfen? Was leider noch sehr stiefmütterlich behandelt wird, ist eine gesamthafte Betrachtung der sozialen und kommunizierenden Systeme im Unternehmen, deren Produktivität mittels UC gesteigert werden soll. Nur wenn Unified Communications endlich nicht mehr als reines IKT-Thema gesehen werden, besteht die gute Chance, Investitionen in Produktivitätsgewinne umzuwandeln.

Zum Autor
Thomas Schmutzer ist Geschäftsführer von HMP Beratungs GmbH. Das Unternehmen ist auf Unternehmensberatung mit Fokus auf Kommunikation, Organisation, Prozesse und Technologie spezialisiert.

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