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Katastrophen verhindern

Gottfreid Biegelmeier war seines Zeichens Physiker und Leiter der Entwicklungsabteilung bei Felten & Guillaume, der heutigen Moeller Gebäudeautomation. Das ist an und für sich noch nichts besonderes. Dass Biegelmeier zumindest in Technikerkreisen auch heute noch größtes Ansehen genießt, liegt an dem Patent mit der Nummer 197468 vom 15. Oktober 1957. Dieses Patent beschreibt das Prinzip der Energiespeicherschaltung und gilt als Geburtsstunde des modernen FI-Schalters.
Biegelmeier war nicht der erste, der sich mit dem Prinzip eines Schutzschalters beschäftigte. Das Prinzip wurde bereits 1928 beschrieben. Allerdings waren die ersten Vertreter ihrer Art aufgrund der unausgereiften Schalter- und Magnettechnik noch alles andere als betriebssicher. Erst mit Biegelmeiers Patent konnte sicher gestellt werden, dass die Geräte auch wirklich in einem bestimmten Bereich auslösen. Denn Biegelmeier war bekannt dafür, seine Erfindungen aufwändigen Tests zu unterziehen. Dabei soll er weder das Material noch sich geschont haben. Immer wieder soll er in den Stromkreis gegriffen haben, um die Funktionsweise des FI-Schalters zu zeigen und neue Erkenntnisse über die Wirkung von Strom auf den menschlichen Körper zu gewinnen.
Sein Konzept zeichnet sich dadurch aus, dass bei Fehlerströmen ein Kondensator Energie sammelt. überschreitet der Energiewert eine bestimmte Schwelle, löst der Schalter aus. Alleine in österreich soll der FI-Schalter bislang rund 1000 Menschenleben gerettet haben. Während es laut einer Statistik des Wirtschaftsministeriums vor 1980, dem Jahr der gesetzlichen Verankerung von Schutzschaltern in Privathaushalten, jährlich noch über 40 Stromtote gab, ist diese Zahl auf heute sechs gesunken.
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