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Wie wirklich ist die Wirlichkeit?

\"Existiert der Mond auch dann, wenn keiner hinsieht?“ Schon bei Albert Einstein und Nils Bohr war diese Frage Gegenstand heftiger Diskussionen. Einstein vertrat dabei die Standpunkt des Realisten. \"Sie glauben doch nicht tatsächlich, dass der Mond ohne Beobachtung nicht länger existiert?“ Bohr mimte den Advocatus Diaboli. \"Beweisen Sie mir doch das Gegenteil!“ Mit Anekdoten wie diesen unterhielt der Experimentalphysiker Anton Zeilinger bei der zweiten IT//Lounge im Wiener Looshaus die anwesende IT-Prominenz. Für Stirnrunzeln und leichte Verwirrung sorgte Zeilinger mit der Ansage, dass, auch wenn es unserem Alltagsverständnis diametral entgegenläuft, die Frage durchaus ihre Berechtigung hat - zumindest in der Quantenphysik. Denn dort beeinflusst die Messung, also die Beobachtung die Eigenschaften von Teilchen. Auch dem Thema \"Zufall“ räumte Zeilinger breiten Raum ein. \"Gibt es eine Wirkung ohne Ursache?“ Die Antwort ist ja. So ist der Quantensprung im Atom reiner Zufall. Es gibt dafür laut Zeilinger keine Ursache, auch keine verborgene, und auch keine, die wir nur noch nicht kennen. Wer sich jetzt an den Physikunterricht erinnert und ungläubig die Nase rümpft, befindet sich in guter Gesellschaft. Schon Einstein war die Vorstellung des echten Zufalls ohne Ursache ein Gräuel und stellte sein Selbstverständnis als Physiker in Frage. \"Gott würfelt nicht“, war seine Maxime. \"Hören Sie endlich auf, dem lieben Gott Vorschriften zu machen“, die lapidare Antwort Bohrs.
Die Frage, ob die Welt auch ohne unsere Beobachtung existiert, wie wirklich die Wirklichkeit wirklich ist und welche Rolle der Zufall spielt, blieb auch an diesem Abend unbeantwortet, sorgte im Anschluss aber für angeregte Diskussionen unter den Anwesenden, darunter die Geschäftsführer der Inform GmbH, Kurt Pfliegler und Peter Schmidt, Gerhard Bliemel, IBM österreich, Hanno Kirsch, AirPlus Air Travel Card Vertriebsgesellschaft, Mathias Schaffer und Hans Raposch von Citycom Telekommunikation.
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