Abtritt des Generals
- Written by Redaktion_Report
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\"Ich begrüße Sie bei der Pressekonferenz des größten österreichischen Baukonzerns, der noch in rein österreichischer Hand ist!\" An Sarkasmus hat es Horst Pöchhacker, dem mit Ende Mai scheidenden Vorstandsvorsitzenden der Porr AG, nie gemangelt. 45 Jahre lang hat der 1938 geborene, 1962 an der Technischen Hochschule promovierte Diplomingenieur die Porr von innen gesehen. 31 Jahre lang war er im Vorstand der 1869 gegründeten Baufirma, seit 1982 hat er den Baukonzern als Vorstandsvorsitzender durch stürmische Bauwirtschafts-Zeiten gesteuert und in dieser Zeit einige Mitbewerber wie Maculan, Erabau und Universale kommen und gehen gesehen. Die größten Konkurrenten am heimischen Baumarkt haben, wie Strabag, mittlerweile ausländische Mitbesitzer oder sind, wie die Alpine, von europäischen Bauunternehmen übernommen. \"Wir wollen weiter eine starke österreichische Kernaktionärsgruppe\", wies Pöchhacker bei seiner Abschiedspressekonferenz seinem Nachfolger Wolfgang Hesoun die Richtung. Die Eigenkapitalquote soll von derzeit 17,2 Prozent auf 25 Prozent und mehr erhöht werden. Um das zu gewährleisten, strebt die Porr heuer eine Kapitalerhöhung an, wobei 60 Prozent in österreichischer Hand bleiben sollen. Derzeit besitzen die der UniCredit nahe stehende B&C-Holding 45 Prozent, der Tiroler Unternehmer Klaus Ortner 31 Prozent, die Wiener Städtische rund 10 Prozent und die Wiener Stadtwerke 4 bis 5 Prozent. Rund 10 Prozent des stimmberechtigten Kapitals befinden sich im Streubesitz. Die Kapitalerhöhung soll den Konzern in die Lage versetzen, selbstständig zu wachsen und Wachstumschancen wahrzunehmen. Dabei will sich die Porr auf den deutschsprachigen Raum sowie Zentral-, Ost- und Südosteuropa konzentrieren. \"Exotische Länder\" kommen in dieser Strategie nicht vor, wie Porr-Vorstand Peter Weber ergänzte.