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Server geheizt / Erdgekühlt

Die Firma AMS Engineering ist ein international tätiges Unternehmen mit Sitz im Softwarepark Hagenberg. Die zur stiwa group gehörende Firma beschäftigt gut neunzig Mitarbeiter und entschloss sich 2005 zum Neubau eines Bürogebäudes mit einer Nutzfläche von 6000 Quadratmetern. Es sollte ein Entwicklungsprototyp werden, der neue Möglichkeiten des integrierten Bauens auslotet und Optimierungen testet und sichtbar macht, erklärt Thomas Führer, Geschäftsleiter von AMS Engineering. »Das Gewerkedenken muss überwunden werden«, ist er überzeugt. Führer ist es gewohnt, Prozesse in der Industrie zu optimieren. Am besten nicht im Nachhinein, sondern von Beginn an. Ein wesentliches Werkzeug dafür stellt Software und deren Entwicklung dar. Klar also, dass im neuen Gebäude hauptsächlich Softwareentwickler sitzen. Ein jeder von ihnen benötigt im Schnitt drei Computer zum Arbeiten. Die PCs hängen wiederum an zahlreichen Servern, die in speziell dafür geschaffenen Räumen untergebracht sind. Da diese Geräte erhebliche Wärmemengen abgeben, war von Beginn an geplant, die Abwärme zum Heizen des Gebäudes zu nutzen. Ausgehend davon wurde die Gebäudehülle so ausgelegt, dass der Bau im Vollbetrieb zu hundert Prozent durch die Wärme der Serverräume und sonstiger interner Lasten beheizt werden kann. Die Heizenergie dafür wird durch die Abwärme wassergekühlter Server und Wärmerückgewinnung durch eine kontrollierte Wohnraumlüftung bereitgestellt. Dazu kamen Server zum Einsatz, die die erzeugte Wärme mittels Luft/Wasser-Wärmetauscher an das Trägermedium Wasser abgeben. Das warme Wasser wird mit einer Vorlauftemperatur von 26 bis 28 Grad in große, betonkernaktivierte Bauteile geleitet. Im Sommer, wenn im Gebäude keine Wärmeabnahme gegeben ist, wird die Energie im Fundament bzw. in einem 300 Kubikmeter fassenden Wasserspeicher gespeichert.
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