2:1 für Asien
- Written by Redaktion_Report
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Die Globalisierung von Produktion und Märkten hat auch vor der Pharmaindustrie nicht Halt gemacht. Der europäische Standort wird im internationalen Wettbewerb um seine Position kämpfen müssen. Während die USA 2,6 Prozent des BIP und Japan sogar 3,1 Prozent des BIP in Forschung investieren, kommt die EU gerade mal auf 1,93 Prozent. »Nach wie vor fließen mehr europäische Gelder in die Landwirtschaft als in den Auf- und Ausbau innovativer Forschungszentren. Da sei eine provokative Frage erlaubt: Wollen wir lieber Zuckerrüben oder Nobelpreisträger?«, sagt Christoph Sauermann, Geschäftsführer von Wyeth österreich und Präsident des Forums der forschenden Pharmazeutischen Industrie (FOPI), der mehr Förderung, mehr Forschung und weniger Bürokratie fordert. Durch die Globalisierung stehen nicht nur die Pharmaunternehmen in einem immer härteren Innovationswettbewerb - auch die Standorte USA, EU und Schweiz befinden sich in harter Konkurrenz um Investitionen und Arbeitsplätze. Das höchste Pharmawachstum finden wir heute in den asiatischen Ländern mit einer durchschnittlichen Expansionsrate von zehn bis 15 Prozent. 2006 nahm China mit einem Marktwachstum von zwanzig Prozent den internationalen Spitzenplatz ein.
»Einer der größten Vorteile Asiens ist zweifellos die hohe Zahl von Wissenschaftern und das gut ausgebildete Fachpersonal, das deutlich weniger als das Forschungs- und Entwicklungspersonal in den USA oder Europa verdient und fließend Englisch spricht«, ist Sauermann überzeugt. »Es besteht also kein Zweifel daran, dass Asien vor allem im Bereich der klinischen Forschung mit hoher Geschwindigkeit in den globalen Wettbewerb eingetreten ist und dort künftig eine dominante Rolle spielen wird.« Hubert Dreßler, Präsident der Pharmig und General Manager der sanofi-aventis GmbH ist allerdings anderer Meinung: »Es ist eine große Mär, das Standorte woanders billiger sind. Ein Forscher in Indien kostet genauso viel wie in den USA.«