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Präzise Geländemodelle

Alleine das Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 sorgte für Schäden in der Höhe von 2,9 Milliarden Euro. Selbst im vergleichsweise harmlosen Jahr 2005 schlugen die Schäden mit 600 Millionen Euro zu Buche. Relativ schwer einzuschätzen sind die volkswirtschaftlichen Auswirkungen. Durch die begleitenden ökoschäden und die Ressourcenbindung bei der Wiederherstellung der Infrastruktur übersteigen sie die reinen Sachschäden aber deutlich. Das Wifo kommt zu dem Schluss, dass die negativen wirtschaftlichen Folgen dieser Naturereignisse nur durch ein effizientes Risikomanagement minimiert werden können. Wichtiger Teil dieses Risikomanagements sind zuverlässige Hochwasservorhersagen. Grundvoraussetzung dafür sind präzise Geländemodelle, die zeigen, wie ein Gebiet überschwemmt wird und wohin das Wasser fließt. An der TU Wien kommt jetzt ein neues Laserscanning-Verfahren zum Einsatz, das das Gelände mit einer Genauigkeit von plus/minus zehn Zentimetern beschreibt. Kärnten und Tirol wollen diese Informationen für verbesserte Hochwasservorhersagen nutzen.

Höhere Präzision
Ein mit Laser ausgestattetes Flugzeug fliegt in 1000 Meter Höhe über das zu beschreibende Gebiet und scannt das Gelände streifenweise. Die ausgesandten Lichtpunkte werden vom Gelände reflektiert und erlauben so Rückschlüsse über die Geländebeschaffenheit. \"Damit kann jeder x-beliebige Punkt im Gelände errechnet werden und das Höhenmodell wird deutlich genauer“, erklärt Norbert Pfeifer, Professor für Photogrammetrie an der TU Wien. Während man vor einigen Jahren mit Luftbildern nur alle zehn Meter eine exakte Höhenangabe machen konnte, liegt der Punkteabstand heute bei einem Meter, zudem ist die Präzision mit plus/minus zehn Zentimetern deutlich besser geworden.
Neben der Hochwassersimulation können Laserscans auch Kontrollfunktionen ausüben. Stadtmodelle und Bauvorhaben können genauso erkundet werden wie die Einhaltung von Bauvorschriften oder Deponiefüllung kontrolliert werden. Am Ground Zero in New York wurden täglich Laserscanningflüge durchgeführt um zu sehen, wie viel Schutt bereits abtransportiert worden ist. In einem neuen Projekt von Norbert Pfeifer möchte er Daten der NASA weiterverarbeiten. Die Weltraumbehörde misst derzeit per Laserstrahlen das Abschmelzen der Polarkappen von einem Satelliten aus.

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