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Courage - eine zu erarbeitende Fähigkeit!

Für den Impact Manager ist Courage (Mut, Beherztheit) eine zu erarbeitende Fähigkeit, die ihn in ruhigen und stürmischen Zeiten von anderen Managern differenzieren kann. In ruhigen Zeiten weist er entgegen der vorherrschenden Meinungen darauf hin, dass es Zeit wird, sich mit Themen wie Strategieerneuerung, Kostensenkungen und überdenken der Strukturen zu beschäftigen. Damit stört er das Selbstverständnis der Gruppe und unterliegt daher der Gefahr, ausgeschlossen oder schwer beschädigt zu werden. In stürmischen Zeiten zögert er nicht, die Verantwortung für einschneidende Maßnahmen zu übernehmen.Wenn wir den Abstieg von Unternehmen betrachten, dann ist meist zu erkennen, dass es in diesen an couragierten Managern und Mitarbeitern gefehlt hat und daher die Kräfte der Erstarrung und des Verlustes an Orientierung progressiv stärker wirken konnten. Es ist in diesen einst florierenden Unternehmen immer stiller geworden. Dieses Stillwerden in Unternehmen kann als Indikator für den Mangel an couragierten Managern und Mitarbeitern angesehen werden.
Interne Kontrollsysteme (IKS), Prüfungen (z.B. Jahresabschlussprüfungen) und Regelungen (z.B. Gesetze und Kodizes) sind in Grenzen notwendig. Von größerer Bedeutung ist aber die zu entwickelnde Courage, als Fähigkeit von Managern und Mitarbeitern. Eine erfolgreiche Entwicklung dieser reduziert die Notwendigkeit von Außeneingriffen und die Wertvernichtung in Unternehmen. Der Aufbau von Courage bedarf großer Konsequenz und realisiert sich erst in längeren Zeiträumen.
Couragierte Personen sind keine Helden, aber auch keine Querulanten. Querulanten sind Nörgler, die sich grundsätzlich benachteiligt fühlen und andere Argumente nicht zur Kenntnis nehmen wollen bzw. können. Dessen ungeachtet werden von Realitätsverweigerern nicht selten couragierte Personen als Querulanten bezeichnet, um deren Gedanken öffentlich zu disqualifizieren und von ihnen nicht gewünschte Veränderungen hintanhalten zu können. Dies wissend, sollten couragierte Personen und Unternehmen sich bewusst anstrengen und überlegen, wie sie sich gegen solche Realitätsverweigerer schützen können.

Reardon hat sich dieses Themas angenommen und eine Methode der Couragekalkulation entwickelt. Mithilfe dieser kann die Erfolgswahrscheinlichkeit von couragierten Handlungen erhöht und jene von unfreundlichen Gegenmaßnahmen sowie von unproduktiven und irrationalen Handlungen vermindert werden. Die sechs dazu notwendigen Schritte sind:
>> Setzung von primären und sekundären Zielen
>> Bestimmung der Bedeutung dieser Ziele
>> Ansprechen der Machtbalance
>> Abwägung des Risikos und des Nutzens
>> Auswahl des richtigen Zeitpunkts zum Handeln
>> Entwicklung eines Notfallplans.

Die konsequente und systematische Durchwanderung dieser Schritte wird von Reardon sehr einprägsam und nachvollziehbar entwickelt. Der Autor dieser Glosse hätte sich viel ärger in seinem Leben erspart, wenn er schon früher auf so einen Beitrag gestoßen wäre. Nochmals: Couragierte Personen streben konsequent persönliche, unternehmensbezogene und gesellschaftliche Ziele an. Wenn Sie Ihre Handlungen bewusst zielorientiert ausrichten und vor dem Handeln eine, wenn auch noch so einfache, Couragekalkulation anstellen, dann werden Sie einen verbesserten Effekt und damit eine weitere Verbreitung des couragierten Handelns für sich und für Ihr Unternehmen realisieren können. Spontane Handlungen sind nicht immer bessere Handlungen.

Die Glosse im März beschäftigt sich mit dem Thema »Positive Abweichungen suchen«.

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