Verlust baustellen
- Written by Redaktion_Report
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Alles ist Baukultur. Auch wenn es um die Kosten-Nutzenfrage im sozialen Wohnbau geht. Dort stehen die Kosten für ein gefördertes Wohnbauprojekt schon seit langem nicht mehr in Relation zum Nutzen der Bauwirtschaft, sprich zum Ertrag. Die Wirtschaftlichkeit ist für die Bauwirtschaft gerade in diesem Bereich in den letzten Jahren aus dem Ruder gelaufen: Höherwertige Architektur und gestiegene Ansprüche an Ausstattung und Bauqualität sowie die allgemeinem Kostensteigerungen auf der einen Seite stehen einem seit 1994 nicht mehr valorisierten Baukostenwert von 1120 Euro pro Quadratmeter gegenüber, der von der Stadt Wien als Obergrenze für die Förderungswürdigkeit eines Wohnbauprojekts eingezogen wurde. Auch die Fördermittel von 100 Euro pro Quadratmeter sind seither nicht angehoben worden. \"Die Preise steigen nur langsam, aber die Kosten laufen davon“, bringt es Horst Pöchhacker, der Präsident der Vereinigung industrieller Bauunternehmungen, auf den Punkt. Auch das Baugewerbe, früher stärker im Wohnbau aktiv als heute, ist davon betroffen: \"Mit diesen Preisen geht bald nichts mehr“, meint der Bauunternehmer Wilhelm Sedlak und schildert geförderte Wohnbauprojekte, bei denen es zu einer Unterdeckung von 20 Prozent gekommen sei. In einer von der Geschäftsstelle Bau in der Wirtschaftskammer - der Dachorganisation von Bauindustrie und Baugewerbe - beauftragten Studie der TU Wien wurden 43 Wohnbauprojekte untersucht - das Ergebnis: 31 davon wurden als Verlustbaustellen identifiziert.