Besseres Gedächtnis dank Kaffee
- Written by Redaktion_Report
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\"Wir konnten zeigen, dass Koffein eine modulierende Wirkung auf bestimmte Hirnregionen innerhalb des Arbeitsgedächtnisnetzwerkes hat\", erklärt Koppelstätter. 15 Freiwillige haben sich diesem Gedächtnistest unterzogen. Nach einer 24-stündigen koffeinfreien Phase wurde jeder Proband jeweils zweimal im MR-Scanner getestet, einmal ohne Koffein und einmal nach Gabe von 100 Milligramm Koffein rund 20 Minuten vor dem Experiment. 100 Milligramm Koffein entsprechen etwa zwei Tassen Kaffee. \"Das Ergebnis war verblüffend, denn wir konnten zeigen, dass jene Probanden, die zuvor Koffein zu sich nahmen, tendenziell schnellere Reaktionszeiten bei etwa gleich bleibender Trefferquote zeigten.\"
\"Wir konnten mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie feststellen, dass es unter Koffein zu einer vermehrten Aktivität im Frontallappen gekommen war\", führt der Radiologe aus. \"Diese Region steuert innerhalb des Arbeits- oder Kurzzeitgedächtnis-Netzwerkes exekutive Funktionen wie Aufmerksamkeit und Konzentration.\" Probanden, die kein Koffein verabreicht bekommen hatten, wiesen keine Veränderungen in der Region auf. \"Wir konnten mit der funktionellen Magnetresonanztomographie zeigen, dass Koffein parallel zur Verhaltensänderung einen Anstieg neuronaler Aktivität in bestimmten Bereichen des Hirns auslöst, die während einer Kurzzeitgedächtnisaufgabe aktiv sind\", so Koppelstätter. \"Und das Kurzzeitgedächtnis wird häufig verwendet. Sei es nur dann, wen es um das Merken einer Telefonnummer geht.\" Unklar bleibe allerdings weiterhin, welchen Effekt das Koffein auf die normale Hirnfunktion hat und ob es im regelmäßigen Genuss zu einem Gewöhnungseffekt komme.
Nicht untersucht haben die Wissenschaftler wie lange diese vermehrte Aktivität anhält und ob sie dosisabhängig ist. \"Die Forschungsergebnisse haben uns zu weiteren Untersuchungen inspiriert\", so Koppelstätter. Es wäre etwa interessant festzustellen, wie sich andere Substanzen wie etwa Alkohol oder verschiedene Medikamente auswirken. Die funktionelle Magnetresonanztomographie sei dafür gut geeignet, da Aktivitäten im Hirn sichtbar gemacht werden, erklärt der Mediziner.