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Symbolische Abspeisung

Seit Jahren wettert TA-Festnetz-Chef Rudolf Fischer gegen die Bestrebungen der Regulierungsbehörde, den Telefonie- und Datenleitungsmarkt weiter für den Mitbewerb zu öffnen, und wirft sich ins Lobbying für den Erhalt der eigenen Marktmacht. Mit Erfolg. Seinen Argumenten, österreich verliere ohne einen finanzkräftigen Infrastrukturinhaber weiter an Breitbandboden, können sich auch die Regulierer nicht verschließen. Gesenkt werden soll nun das Entbündelungsentgelt, das monatlich für die Nutzung des allerkleinsten Stollens des vielgerühmten Kupferbergwerkes der Telekom Austria zu zahlen ist, von 10,9 auf 10,7 Euro. Bei bislang rund 110.000 entbündelten Teilnehmeranschlussleitungen wird dies für die TA eine Einnahmenreduktion von 22.000 Euro monatlich bedeuten und fällt aufgrund der geringen Höhe bestenfalls in den Bereich Portokassa.

Es scheint nicht gerecht. Die Regulierungsbehörde hat den Providern ein für alle Mal gezeigt, dass auch künftig nichts unter dem Deckmantel Unbundling verschenkt wird. Diese symbolische Abspeisung sehen die Alternativen freilich als negatives Signal gegen TA-ferne Investitionen in den Breitbandausbau. Doch hat die RTR auch einen weiteren Punkt nochmals unterstrichen: »There are several pipes to the home.« Das heißt: Durch Entbündelung alleine werden die Alternativen niemals signifikant an den Kundenzahlen des Incumbent kratzen können. Man will schließlich kein Aushöhlen bestehender Assets der TA unterstützen, sondern intermodalen Wettbewerb fördern. Es sollen andere, DSL-fremde Technologie ausgerollt und eingesetzt werden! Dies befindet Telekomregulator Georg Serentschy und versucht sich in der Gratwanderung, den Wettbewerb auf dem Breitbandmarkt zu beleben und weitere Investitionen in die andere Infrastrukturen wie etwa durch Funknetzanbieter zu fördern. Was dazu zu sagen ist? Es ist - und bleibt - eine Gratwanderung.

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