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9 = 12 = Stillstand

Auf der Baustelle des ambitionierten Projekts 9 = 12 am westlichen Wiener Stadtrand ist es ruhig. Die Baufirma Strabag hat ihre Arbeiter und Geräte abgezogen. Nachdem sich der Baugrund wegen seiner Undurchlässigkeit als schwierig erwiesen hat, kamen der Bauträger und die Strabag überein, den Bau einzustellen, erklärt dazu der Vorstand des österreichischen Siedlungswerks (öSW), Michael Pech. »Es muss ein Entwässerungssystem errichtet werden«, erklärt Pech. Er sieht die Stilllegung relativ gelassen und rechnet damit, dass ab Februar wieder weitergebaut wird. Hätte die Strabag jetzt weitergebaut, wären aufgrund des Planverzugs Mehrkosten entstanden, da die Baufirma nicht in der von ihr kalkulierten Effizienz arbeiten könnte. Diese Mehrkosten seien aber wirtschaftlich nicht machbar, erklärt Pech. Die übergabe der Wohnungen wird sich um ein paar Monate auf den schon ursprünglich kalkulierten Termin Frühjahr 2007 verschieben. »Unser Wunsch nach einer früheren übergabe ist aber weg«, gibt Pech zu. Dass die Strabag ohne erfüllte Nachforderung ganz ausbleiben könnte, glaubt der Manager nicht. »Die Baufirma hat unterschrieben und wird auch fertig bauen«, meint er. Gerhard Schinnerl in der Direktion Hochbau der Strabag stellt eine Wiederaufnahme der Arbeiten im Frühjahr 2006 in Aussicht. Dass die Strabag das viel beachtete und von der Politik gelobte und von namhaften Baustoffherstellern finanziell gepuschte Projekt nutzen will, um die seit rund zehn Jahren geltenden Förderrichtlinien zu sprengen, glaubt Pech nicht. Dass die Förderbeiträge für kleinere Wohnbauprojekte aber kaum mehr ausreichen, gibt er trotzdem zu bedenken. Auch Schinnerl lehnt einen solchen Zusammenhang ab. Hadersdorf sei ein Sonderprojekt in jeder Hinsicht und nicht in Verbindung zu setzen mit den Bemühungen der Bauwirtschaft, bessere Bedingungen zu erhalten. Eines hat der öSW-Chef Pech aus 9 = 12 schon gelernt: Niemals wieder würde er ein Projekt dieser Größenordnung mit neun Planern angehen. Der Koordinationsaufwand sei einfach bei weitem zu hoch.
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