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Kälteforschung statt Hitzewelle

Einen Tag lang durch die Stadt spazieren und sämtliche Erlebnisse mit dem Handy mitfilmen. Sprich: 1000 Gigabyte an Daten auf einem dreimal drei Zentimeter großen Chip speichern. Das ist keine Vision für eine allzu ferne Zukunft mehr. Am Institut für Physik forscht man in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Nanostrukturforschung und Nanoanalytik der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz gerade an den Grundlagen des Nanomagnetismus, der als Basis für das so genannte \"High Density Magnetic Recording“ gilt.

\"Papier ist mittlerweile teurer als magnetische Datenträger. Aber auch wegen revolutionierender Anwendungen in den Kommunikationstechnologien wird deren Entwicklung massiv vorangetrieben“, weiß Institutsleiter Univ.-Prof. Dr. Heinz Krenn. Sein Team ist mit im Boot der internationalen Spitzenforschung - dank einer einzigartigen Ausstattung. \"Wir haben besonders starke Magnete und äußerst empfindliche Messgeräte, die nur bei extrem tiefen Temperaturen, etwa -269° C, funktionieren. Damit gehören wir zu den wenigen Standorten in der Steiermark, die solche Kälte produzieren und derartige exotische Messverfahren anwenden können“, freut sich der Wissenschafter. Für die Herstellung von ultrakleinen Magnetstrukturen - wie sie in den neuartigen Datenträgern verwendet werden - ist diese Tieftemperatur-Ausrüstung deswegen nötig, weil sonst die thermische Eigenbewegung die gespeicherte Information löschen würde. Man versucht derzeit, den Einsatz dieser Nano-Magnete bis Raumtemperatur voranzutreiben.

Momentan werden in Computern übrigens rotierende Datenträger eingesetzt, die einen elektrischen Antrieb und damit viel Energie benötigen. \"Mit den neuen spintronischen Bauelementen, die neben der Ladung auch den Spin der Elektronen als Informationsträger benutzen, könnte diese Problem in naher Zukunft behoben werden“, so Krenn.

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