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»Wir haben sogar Obstbäume gepflanzt«

''Beim Bau der Nordautobahn A5 haben wir etwa auch ein landschaftsökologisches Ausgleichskonzept entwickelt'', erklärt Michael Salzmann, wie das Nachhaltigkeitskonzept bei HOCHTIEF umgesetzt wird.Michael Salzmann, Geschäftsführer HOCHTIEF Construction Austria, im Interview.

Er erklärt, warum Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft mehr als ein Lippenbekenntnis ist, wie das Prinzip der Nachhaltigkeit bei HOCHTIEF im Tagesgeschäft gelebt wird und warum Bauwirtschaft und Umweltschutz kein Widerspruch sind.

Report: Der Begriff der Nachhaltigkeit hat seit einigen Jahren Einzug in die Baubranche gehalten. Ein Lippenbekenntnis oder hat sich tatsächlich etwas getan in der Branche?

Michael Salzmann: Ein ressourcenschonender Ansatz hat weitestgehend stattgefunden. Die Baubranche hat das Thema Nachhaltigkeit aufgegriffen und ist bemüht, ihren Teil beizutragen, sei es durch Verbrauchsoptimierung von Energie und Betriebsmitteln oder Abfallmanagement auf der Baustelle. Es handelt sich um mehr als nur ein Lippenbekenntnis. 

Report: Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Entwicklungen in Sachen Nachhaltigkeit?

Salzmann: Im Vordergrund stehen eindeutig die erneuerbaren Energien, energiesparende Maßnahmen und die Erforschung der Langzeitwirkung von Projekten. Positiv zu sehen ist auch, dass Nachhaltigkeit mehr und mehr in das öffentliche Interesse rückt.  

Report: Wie nachhaltig agiert HOCHTIEF?

Salzmann: Nachhaltigkeit und alle damit verbundenen Verpflichtungen nehmen wir sehr ernst. Denn als internationaler Baudienstleister tragen wir hohe Verantwortung, schließlich haben unsere weltweiten Projekte Auswirkung auf viele Menschen sowie auf die Umwelt.  Zu den wesentlichen Bestandteilen der HOCHTIEF-Strategie gehört es, den gesamten Lebenszyklus von Projekten zu begleiten. Beim Bau der Nordautobahn A5, Projekt Ypsilon, haben wir etwa auch ein landschaftsökologisches Ausgleichskonzept entwickelt. Es wurden über 600.000 Pflanzen, Sträucher und sogar Obstbäume gepflanzt und das gesamte abgetragene Erdreich vollständig wiederverwendet, unter anderem für Lärmschutzwälle. In unserem Nachhaltigkeitsbericht gibt es noch viele weitere Beispiele, die zeigen, dass Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen eine große Bedeutung hat.

Report: Wie lassen sich Bauwirtschaft und Umweltschutz unter einen Hut kriegen?

Salzmann: Im Kleinen über Maßnahmen auf laufenden Baustellen, indem Energie gespart und Abfall reduziert wird. Die Trennung von Abfällen ist auf allen HOCHTIEF-Baustellen weltweiter Standard. Bei Infrastrukturprojekten werden Konzepte erstellt, um Aushubmaterialen zu minimieren und wieder zu verwenden. Dazu zählt auch die Möglichkeit, Tunnelausbruchmaterialien für die Betonproduktion bei Straßenbauprojekten einzusetzen.

Im Großen über die Ausrichtung auf erneuerbare Energien, nachhaltiges Wirtschaften und Forschung. Wir sind seit dem Jahr 2008 Mitglied im UN Global Compact, dem weltweit größten Netzwerk gesellschaftlich engagierter Unternehmen, und bekennen uns ausdrücklich zu dessen zehn Prinzipien nachhaltigen Wirtschaftens.

Report: Die öffentliche Hand ist bei Ausgaben derzeit zurückhaltend. Inwieweit sind Sie als Kompetenzzentrum für Erd- und Straßenbau innerhalb der HOCHTIEF Solutions AG von den rückläufigen Investitionen betroffen?

Salzmann: Projekte im Infrastrukturbereich werden verschoben bzw. ersatzlos gestrichen. Als Kompetenzzentrum für Erd- und Straßenbau betrifft uns das natürlich. Kompensationen durch das Auslandsgeschäft fehlen oder sind nicht ausreichend vorhanden und somit stehen uns schwierige Zeiten bevor. HOCHTIEF Construction Austria ist jedoch breit aufgestellt und auf die kommenden schwierigen Jahre gut vorbereitet.

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