Best of Stahlbau
- Written by Redaktion
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Jedes Jahr fragt der Bau & Immobilien Report führende österreichische Stahlbauunternehmen nach aktuellen Vorzeigeprojekten. Dieses Mal führt die virtuelle Baustellentour auf drei Kontinente, nach Australien, Deutschland und in die USA.
Hartl Metall: Schweißkonstruktion für Agru-Werk in Charleston (USA)
Im letzten Jahr hat die oberösterreichische Agru-Gruppe in Charleston in South Carolina (USA) ein neues Großrohrwerk hergestellt. Die dort produzierten Rohe sind für den Einsatz vor der Küste konzipiert, können aber auch an Land als Prozess- oder Übergangsrohrleitungen verwendet werden. Die Unterkonstruktion für die Förderstrecke dieser Großrohre stammt von Hartl Metall. Trotz einem erhöhten Logistikaufwand und der Möglichkeit, die Teile in den USA kostengünstiger fertigen zu lassen, vertraute Agru bei der Herstellung dieser anspruchsvollen Schweißkonstruktion auf seinen langjährigen Partner Hartl Metall. Aufgrund der langen Transportzeiten per Schiff blieb zwischen Auftragserhalt und Liefertermin nur eine kurze Zeitspanne für die Produktion. Sämtliche Arbeiten wurden im vorgegeben Zeitrahmen und in hoher Qualität erledigt. »Diese Qualität rechtfertigt sowohl den Preis als auch die Transportkosten«, erklärt Johannes Hager, Betriebsleiter Agru.
Auftraggeber: Agru Kunststofftechnik GmbH
Projektbeginn: Mai 2017
Projektende: Juni 2017
Auftragsvolumen: ca. 100.000 Euro
PEM Buildings: Neues Logistikzentrum für Erima (D)
Im November 2017 übernahm PEM Buildings den Neubau des Erima-Logistikzentrums in Kirchentellinsfurt in Deutschland. Auf einer Fläche von 2.376 m² wird eine Stahlkonstruktion für ein Verwaltungs- und Bürogebäude errichtet. Zudem baut der Mauthausner Stahlhallenspezialist ein Autostorelager auf 2.807 m² sowie ein Hochregallager mit 877 m² aus SIN-Wellstegträger. »Diese Konstruktion ist eine Eigenentwicklung unseres Konzerns, der Zeman Bauelemente Produktionsgesellschaft in Scheifling. Verarbeitet werden hochwertige Materialien und mit dem Know-how und der Kompetenz unserer Mitarbeiter vor Ort wird die optimale Hallenlösung für den Kunden umgesetzt«, erklärt Thomas Ennsberger, Geschäftsführer von PEM Buildings. Die Stahlkonstruktion auf einer Gesamtfläche von 6.060 m² wurde mit einem Trapezdach mit Folieneindeckung sowie gedämmten Sandwichelementen in der Wandverkleidung ausgestattet. Die Fertigstellung des Logistikzentrums ist für Anfang Mai 2018 geplant.
Auftraggeber: Erima
Verbauter Stahl: ca. 310 t
Projektbeginn: November 2017
Projektende: Mai 2018
Auftragsvolumen: ca. 1,8 Mio. Euro
Haslinger Stahlbau: Neue Schwerlasthalle in Cuxhaven (D)
Haslinger Stahlbau hat im Auftrag des Generalunternehmens ARGE Heitkamp – Ballast Nedam den Stahlbau für die in Cuxhaven an der Nordsee errichtete Schwerlasthalle der Siemens AG gefertigt, geliefert und montiert. In diesem neuen Fertigungsstandort werden in weiterer Folge Maschinenhäuser für Offshore-Windturbinen hergestellt und montiert. Diese Windenergieanlagen sind für den Einsatz auf dem Meer konzipiert und haben eine Leistung von mehr als sechs Megawatt. Dieses Neubauvorhaben stellt eines der bedeutendsten Neubauvorhaben der letzten Jahre im Produktionsbereich der Siemens AG in Deutschland dar. Die gesamte von Haslinger Stahlbau errichtete Stahlkonstruktion von 14.500 Tonnen beinhaltet neben der Tragkonstruktion bestehend aus Fachwerkstützen mit einem Stückgewicht von bis zu 45 Tonnen und Fachwerken mit einer Spannweite von 40 Metern auch 3.500 Tonnen Kranbahnträger mit einem Stückgewicht bis zu 65 Tonnen, einer Spannweite von 30 Metern und einer Höhe von vier Metern. Mit einem Auftragsvolumen von ca. 32 Millionen Euro handelt es sich um einen der größten Aufträge in der 68-jährigen Firmengeschichte von Haslinger Stahlbau.
Auftraggber: ARGE Heitkamp - Ballast Nedam
Verbauter Stahl: 14.500 t
Projektbeginn: Oktober 2016
Projektende: August 2017
Auftragsvolumen: ca. 32 Mio. Euro
Waagner-Biro: Opernhaus Sydney (AUS)
Das Sydney Opera House ist eines der bekanntesten Gebäude der Welt. Es wurde 1973 eröffnet und ist seither zu einem der belebtesten Kunstzentren der Welt und zu Australiens wichtigstem Touristenziel geworden. Von Waagner-Biro stammt die ursprüngliche Bühnentechnik für alle fünf Spielstätten des Opernhauses. Mehr als 40 Jahre nach dem Einbau musste nun die Bühnenmaschinerie im zweitgrößten Saal, dem Joan Sutherland Theatre JST, erneuert werden. Dabei konnte sich Waagner-Biro in einem internationalen Wettbewerb abermals durchsetzen. Die Modernisierung des JST ist das erste große Projekt in der »Dekade der Erneuerung« des Opernhauses, das größte Programm an umfangreichen Sanierungsarbeiten, das seit der Eröffnung des Gebäudes im Jahr 1973 durchgeführt wird.
Um die Schließzeiten möglichst kurz zu halten, wurden unter anderem die Hinterbühnenpodien beinahe zur Gänze in Österreich aufgebaut, in Betrieb genommen und vom Kunden getestet, bevor sie ihre lange Reise nach Australien antraten. Waagner-Biro installierte eine neue Obermaschinerie nach neuestem Stand der Technik, neue Hinterbühnenpodien und sanierte die Orchesterpodien. Während der Sanierungsarbeiten war das Theater nur sieben Monate geschlossen und wurde mit einer Sylvestergala am 31.12.2017 feierlich wieder eröffnet.
Auftraggeber: Sydney Opera House Trust
Projektbeginn: Dezember 2015
Projektende: Dezember 2017
Auftragsvolumen: k.A.
Zeman: Neue Mehrzweckarena in Wernigerode (D)
Ein echter Hingucker ist die neue Feuersteinarena im Ortsteil Schierke der Stadt Wernigerode in Sachsen Anhalt. Das liegt vor allem an der aufsehenerregenden Dachkonstruktion, für die das Wiener Stahlbauunternehmen Zeman verantwortlich zeichnet. Das teilweise denkmalgeschützte Natureisstadion wurde zu einer modernen Mehrzweckarena umgebaut, in der künftig Kultur- und Sportveranstaltungen abgehalten werden sollen. Ziel der Architekten war es, das 2.300 m² überspannende, aufsehenerregend geschwungene Dach so schlank wie möglich aussehen zu lassen. Die komplexe, zweifach gekrümmte und verwunde Form des Hohlkasten-Randträgers in Kombination mit der leichten, seilnetzgestützten Membrandachkonstruktion stellte an alle Beteiligten höchste Anforderungen. Dazu kamen unter anderem die anspruchsvolle Formgebung der bis zu 70 mm starken Bleche in der Fertigung, die Sondertransporte auf die Baustelle mitten im höchsten Mittelgebirge Deutschlands, das Einheben und Verschweißen der bis zu 50 Tonnen schweren Bauteile in luftiger Höhe sowie die Vorspannung des aus 60 Seilen und 660 Seilknotenpunkten bestehenden Seilnetzes.
Auftraggeber:
Stadt Wernigerode
Verbauter Stahl: 290 t
Projektbeginn: Jänner 2017
Projektende: September 2017
Auftragsvolumen: 1,2 Mio. Euro