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Eine Seilbahn über die Donau

Foto: Erster Platz bei der Concrete Student Trophy: Lufthafen Wachau Foto: Erster Platz bei der Concrete Student Trophy: Lufthafen Wachau

Im Rahmen der Preisverleihung der Concrete Student Trophy 2016 wurde der Entwurf »Lufthafen Wachau« mit dem ersten Preis ausgezeichnet, ein gemeinsames Projekt von Studenten der TU Wien und der Uni für angewandte Kunst Wien. Eine Umsetzung ist laut den zuständigen Politikern durchaus wahrscheinlich.

Die Gemeinden Aggsbach Markt und Aggsbach Dorf liegen nur einen Steinwurf voneinander entfernt. Dazwischen fließt allerdings die Donau. Um von einer Gemeinde in die andere zu gelangen, bedarf es einer 30-minütigen Autofahrt oder gut einer Stunde mit der Bahn.

Die Vorgabe der 11. Concrete Student Trophy war es, eine umweltfreundliche und landschaftsschonende Lösung für eine Pendelseilbahn zwischen den beiden Gemeinden zu ermöglichen. Der Status des UNESCO-Welterbes durfte dabei nicht gefährdet werden, die Einfügung der Entwürfe in das Landschaftsbild stellte somit eine absolute Voraussetzung dar. Dazu galt es, eine barrierefreie Planung zu berücksichtigen. Aber auch die Anbindung an vorhandene Verkehrswege war zu beachten, um einen Pendelverkehr zwischen den beiden Wohngebieten zu ermöglichen. Die Seilbahn soll eine bessere Verbindung zwischen Natur, Kultur und Tourismus ermöglichen und  somit die Lebensqualität der gesamten Region erhöhen.  

Die Preisträger

Den ersten Preis für den »Lufthafen Wachau« gewannen die Architekturstudenten Michael Knoll und Jan Niklas Schöpf von der Universität für Angewandte Kunst in Wien und Felix Stadler (Bauingenieurwesen) von der TU Wien. Das Projekt besitzt laut Jury »Eyecatcher-Qualitäten« und fügt sich selbstbewusst als neuer Blickfang in die Landschaft ein. Die Formgebung der Stationen, welche an eine sich öffnende Muschel erinnert, sowie die Integration der Stützpfeiler in das Bauwerk wurden als sehr gut geplant bewertet. Die Lösung eines Schalentwurfs harmoniere grundsätzlich gut mit der Mechanik der Seilbahn und nutzt die gestalterischen Möglichkeiten des Baustoffs gekonnt aus .

Der zweite Platz ging an die TU Wien-Studenten Christopher Emil Kreminger, Dominic Mimlich (Architektur) und Guido Bauer (Bauingenieurwesen) für ihr Projekt »LUPE«, das mit einer zusätzlichen Bergstation am nahe gelegenen Luftberg punktet und sich als attraktiver Aussichtspunkt präsentiert.

Auf dem dritten Platz fanden sich die TU Graz-Studenten Gernot Kraut, Nico Rauchenwald (Architektur) und Maximillian Fiebich (Bauingenieurwesen) mit ihrem Projekt »AggsBahn«. Sie entschieden sich für eine an die historische Lokalarchitektur angepasste Gestaltung. Der Einsatz von Sägerauer Querschalung erinnert an minimalistisch ausgeprägte Holzschuppen und drängt die Betonbauweise in den Hintergrund, urteilte die Jury.

Umsetzung realistisch

Die politischen Vertreter der beiden Gemeinden waren bei der Preisverleihung dabei und zeigten sich von den Projekten begeistert. »Wir wünschen uns schon lange eine direkte und vor allem kurze Verbindung der beiden Orte. Eine Seilbahn scheint die beste Möglichkeit zu sein«, sagte Erich Ringeis, Bürgermeister von Aggsbach Dorf. Sein Kollege aus Aggsbach Markt, Vizebürgermeister Josef Kremser, fügte hinzu: »Unsere Region hat sehr viel Potenzial, es sollte Aufmerksamkeit darauf gelenkt werden. An der Finanzierung einer Seilbahn arbeiten wir bereits.«

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