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Qualität, die Wiens Brücken verbindet

Brücken sind Bauwerke, die 100 Jahre und mehr bestehen sollen. So lange besteht das Qualitätsmanagement der Wiener Brücken noch nicht. Aber nach zehn Jahren gilt es, einen Überblick über ein Erfolgsmodell zu geben.

 Qualitätsmanagement (QM) nach ISO 9001 spielt in der Baubranche eine immer größere Rolle. Das war Grund genug für die MA 29 – Brückenbau und Grundbau, sich vor über zehn Jahren dem Thema ISO-Zertifizierung zu widmen. Im heurigen Frühjahr ist die Abteilung von der Quality Austria erneut erfolgreich zertifiziert worden – und das bereits zum vierten Mal. Für MSc. Ing. Alfred Leitner von der Quality Austria ein Erfolgsmodell, dessen Entwicklung er von Anbeginn an begleiten durfte. »Das QM-System hat sich zu einem unverzichtbaren Instrument etabliert und erleichtert aufgrund hervorragender Hilfswerkzeuge, wie z.B. Softwarelösungen und Datenbanken, die tägliche Arbeit aller MitarbeiterInnen. Gleichzeitig ist es gelungen, die Qualität und Arbeitsleistung stetig zu steigern«, zeigt er sich über die positive Entwicklung erfreut. Vor allem für eine hoheitliche Verwaltung war der frühzeitige Schritt eine mutige, aber konsequente Entwicklung zu einer dienstleistungs­orientierten Servicedienststelle. Wer aber geglaubt hätte, dass das Entwickeln eines QM-Systems vielleicht für eine technische Organisation funktioniert, aber sonst in anderen Bereichen schlecht anzuwenden ist, wird bei dem Weg, den die Wiener Brückenbauabteilung eingeschlagen hat, eines Besseren belehrt. »Die MA 29 hat sich zu einem Kompetenzzentrum in Sachen QM entwickelt. Zwischenzeitlich suchen viele öffentliche Organisationen die MA 29 auf, um sich das QM-System anzusehen und auch um sich konkrete Hilfestellung für den eigenen QM-Systemaufbau zu holen«, so Leitner, den vor allem freut, dass der Wirkungskreis nicht auf Wien beschränkt bleibt. »Dies sind nicht nur Magistratsabteilungen der Stadt Wien, sondern auch anderer Bundesländer, wie etwa die Salzburger Landesregierung und sogar Ministerien wie der Bundesasylgerichtshof, die sich Unterstützung und Hilfestellung bei der Einführung von eigenständigen QM-Systemen hier holen.«

Zum Werdegang des QM-Systems
Im Herbst 1998 hatte man sich als eine der ersten Dienststellen in der Stadt Wien das Ziel gesetzt, im Jahr 1999 ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 einzuführen. Die Qualität der internen Leistungen sollte gesichert und nach außen sichtbar dargestellt werden. Eingeführt wurde das Qualitätsmanagement ohne externe Berater durch die Abteilung selbst. Dieses Erfolgsrezept machte es möglich, das QM-System innerhalb eines Jahres maßgeschneidert für die gesamte Magistratsabteilung zu installieren. Da alle wichtigen Prozessabläufe der Fachabteilung nunmehr genau beleuchtet wurden, entwickelte sich eine neue »Fehlerkultur«: Fehler werden ohne Verletzung und Angriff auf die Person analysiert. Sie dienen als Grundlage für positive Veränderungen. Die Einführung des QM-Systems brachte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Motivation, bessere Fehlerkultur und von den Mitarbeiters selbst gestaltete Veränderungen. Vor allem die Durchführung von Audits durch externe Stellen sichert, dass sich das QM-System nicht in einem Ordner in einem Kasten tot läuft, sondern ständig gelebt wird. Eine wichtige Voraussetzung, damit Qualität und Leistung auch von denen wahrgenommen wird, die das umfassende Regelwerk nicht kennen – die Benutzerinnen und Benutzer der über 800 Brücken im Wiener Stadtgebiet.

Mehr Informationen zum Wiener Brückenbau unter www.bruecken.wien.at

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