Als Brocade-österreichchef Thomas Gabriel vor rund zwei Jahren mit der kühnen Aussage aufhorchen ließ, dass sich in naher Zukunft auch der Mittelstand mit dem Thema Storage Area Network (SAN) beschäftigen werde, war die Skepsis groß. SAN sei lediglich für Großunternehmen sinnvoll. Kleine und mittlere Betriebe könnten von den Vorteilen, die SAN bietet, nicht wirklich profitieren, hieß es. Jetzt, zwei Jahre später, sieht sich Gabriel in seinen Aussagen bestätigt. "Bei großen Unternehmen ist SAN mittlerweile Standard, aber auch der Mittelstand beschäftigt sich mehr und mehr mit dem Thema“, ist Gabriel überzeugt. Zwar räumt Gabriel ein, dass nicht für alle KMUs sinnvoll sei, aber "ab einer Größe von zehn NT-Servern wird SAN interessant“. Die Vorteile von SAN liegen für Gabriel auf der Hand: Eine höhere Ausfallssicherheit, eine bessere Performance und vor allem eine immense Zeitersparnis. "Bei T-Mobile konnten die Sicherungszeiten von sechs Stunden auf 25 Minuten reduziert werden“, plaudert Gabriel aus dem Nähkästchen. Die Ausweitung von SAN auf den Mittelstand ist auch für Brocade ein zentrales Thema. "Im Bereich Großunternehmen gibt es keine Neukunden mehr. Die sind alle mit SAN ausgestattet. In den Bereichen darunter haben zwar die meisten Switches aber noch kein SAN, hier müssen wir ansetzen“, erklärt Gabriel. Profitieren können Gabriel und sein Team vor allem auch von der Tatsache, dass sich das Bewusstsein um den großen Wert von Daten weiter gesteigert hat und auch das Datenvolumen selbst immer größer wird. Damit werde das Thema SAN vorangetrieben, so Gabriel. Die Geoffrey-Moore-KurveNatürlich will man auch die Großkunden bei Brocade nicht vollends aus den Augen verlieren. Dafür bedarf es neuer Technologien. Gabriel erklärt Brocade-Geschäftsmodell an Hand der Geoffrey Moore-Kurve. "Gibt es eine neue Technologie schlagen zuerst die Early-Adopters zu, danach folgt die Masse, bis sich schließlich auch die letzten dazu entschließen, einem Trend zu folgen.“ Bevor diese Umsatzkurve abflaut, muss der Anbieter ein neues Produkt auf den Markt bringen, um die Umsatzeinbußen abzufangen und die Kurve wieder ansteigen zu lassen. Bei Brocade gibt es zusätzlich zu dieser Produktkurve auch noch eine globale Wellenbewegung. "Bei SAN sehen wir eine deutliche West-Ost-Entwicklung. Von den USA und Großbritannien ausgehend, hat sich SAN Richtung Osten ausgebreitet. In der ersten Welle ging es um das Thema Connectivity, das heißt alles zusammen zu schließen und dabei möglichst kompatibel, performant und redundant zu sein.“ Bevor diese Welle nach ihrer Reise um den Erdball wieder auf die USA trifft, heißt es für Brocade nun die Produktpalette zu erweitern. "Im Bereich der Connectivity gibt es keine signifikanten Wachstumsraten mehr. Wir brauchen also neue Produkte, um die Umsatzeinbrüche aus dem Connectivity-Bereich abfangen zu können.“ Als nächste Welle kommen die Blade-Server, gefolgt von Software, erklärt Gabriel. Dies seien weitere Bereiche, die das Thema SAN voran bringen sollten.österreich wird aufgewertetNeben diesen positiven Wellenbewegungen hat Gabriel aber auch in eigener Sache gute Neuigkeiten. Die Wiener Niederlassung wird deutlich aufgewertet. Die Belegschaft soll auf zehn Headcounts mehr als verdoppelt und auch der Zuständigkeitsbereich deutlich vergrößert werden. Zu österreich, Zentralosteuropa inklusive Russland und den baltischen Staaten kommen jetzt auch noch der Mittlere Osten und Afrika hinzu. "Wir sind dabei, zu expandieren“, stellt ein sichtlich zufriedener Gabriel fest und vertraut weiter auf die perfekten Wellenbewegungen von Brocade.