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Mehr Pfusch am Bau

Der private Pfusch hat 2013 stark zugelegt. Dafür verantwortlich ist laut Studie der schwache Arbeitsmarkt. Der private Pfusch hat 2013 stark zugelegt. Dafür verantwortlich ist laut Studie der schwache Arbeitsmarkt.

Die Schattenwirtschaft mit Baudienstleistungen ist laut einer aktuellen Analyse von Kreutzer Fischer & Partner im Jahr 2013 um 2,2 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro angestiegen.

Dieses Wachstum ist laut Studie ausschließlich auf den privaten Bereich zurückzuführen. Die Erlöse aus der »Nachbarschaftshilfe« sollen gegenüber 2012 um 5,3 Prozent auf nunmehr rund 4,1 Milliarden Euro ansteigen. Dafür verantwortlich ist laut Andreas Kreutzer der schwache Arbeitsmarkt. »Durch die steigende Anzahl an Arbeitslosen erhöhte sich automatisch das Angebot an privaten Pfuschern, dem eine latent hohe Nachfrage nach preisgünstigen Baudienstleistungen gegenüberstand.« Weiterhin rückläufig entwickle sich hingegen der gewerbliche Pfusch. Der Umsatz aus »Ohne-Rechnung-Geschäften« soll um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken.

Dass die öffentliche Hand aus seiner Sicht nur halbherzige Maßnahmen zur Eindämmung des Pfuschs setzt, hat laut Andreas Kreutzer einen guten Grund. »Der tatsächliche volkswirtschaftliche Schaden aus der Schattenwirtschaft ist schwer zu beziffern. Wenn, dann sind bei privaten Leistungserbringern in jedem Fall nur die theoretisch vorenthaltenen Sozialabgaben inklusive der darauf fälligen Mehrwertsteuer anzusetzen, nicht jedoch das verwendete Material, das gewöhnlich völlig legal im Baustoffhandel erworben wird.

›Ohne-Rechnung-Geschäfte‹ werden wiederum überwiegend mit legal beschäftigten Arbeitnehmern durchgeführt, wodurch der Schaden hierbei primär in der Umsatzsteuerverkürzung zu suchen ist.« Über allem stehe aber die zentrale Frage, wie viele Projekte, die unter den Konditionen des »Pfuschs« von Konsumenten beauftragt werden, sich tatsächlich in legale Geschäfte überführen lassen. Der tatsächliche volkswirtschaftliche Schaden der Schattenwirtschaft ist daher umstritten und pendelt – je nach Sichtweise – zwischen 0,15 % und 0,90 % des BIP pro Jahr. Von manchen wird unter Berücksichtigung aller wirtschafts- und sozialpolitischen Konsequenzen ein negativer Effekt auch gänzlich bestritten.

Last modified onDienstag, 21 Januar 2014 14:52
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