Gebaut wird immer
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Messezentrum Salzburg
In der Rekordzeit von nur knapp mehr als sechs Monaten hat Alpine Bau in Salzburg das neue Messezentrum mit Messehalle und Außenanlagen hochgezogen. Der Tagungsbereich soll bis August 2012 fertiggestellt sein. Die neue Multifunktionshalle ist in neun Teile unterteilbar und so ausgelegt, dass sogar ATP-Tennisturniere darin stattfinden können. Außerdem werden mit der Fertigstellung der Tagungsräume die Voraussetzungen für die Durchführung von Großkongressen samt begleitenden Ausstellungen in einer Größenordnung von 5.000 Teilnehmern und Kongressmessen geschaffen. In Spitzenzeiten hatte die Alpine bis zu 600 Mann auf der Baustelle. Durch ein außen liegendes Tragwerk konnte das Bauvolumen reduziert und eine maximale Nutzung erzielt werden. Die Kosten des Energieverbrauches reduzieren sich dadurch um bis zu 45.000 Euro pro Jahr.
➣ Baubeginn: April 2011
➣ Bauende: August 2012
➣ Architektur: Kada Wittfeld Architektur GmbH
➣ Auftraggeber: Messezentrum Salzburg
➣ Gesamtkosten: 34,5 Mio Euro
Eurogate
Auf den Aspanggründen im dritten Wiener Gemeindebezirk entsteht bis 2019 Europas größte Passivhaushaussiedlung mit rund 2.000 Wohnungen. Nachdem Bilfinger Berger bereits auf Bauplatz 7 für die Eurogate Projektentwicklung Area Zeta GmbH 78 Wohnungen und 130 Stellplätze errichtet, hat man Anfang des Jahres den Zuschlag für weitere 238 Wohnungen auf den Bauplätzen 4 und 5 erhalten. Die Bauwerke errichtet Bilfinger Berger in Mischbauweise. Tragende Decken und Wandkonstruktionen werden in Stahlbeton ausgeführt. Sämtliche Wohneinheiten werden individuell temperierbar sein. Be- und Entlüftung der Einheiten werden mittels kontrollierter Wohnraumlüftung durch zentrale Lüftungsgeräte erfolgen. Für die Warmwasser- und die Raumnachheizung kommt ganz nachhaltig Fernwärme zum Einsatz.
➣Baubeginn: Februar 2011
➣Bauende: Jänner 2014
➣Architektur: Architekten Tillner & Willinger;
➣Johannes Kaufmann Architektur
➣Auftraggeber: EUROGATE Projektentwick-
➣lung Area ZETA GmbH
➣ Gesamtkosten: 29,1 Mio Euro
Wien Mitte
Im Auftrag der B.A.I. Bauträger Austria Immobilien GmbH errichtet Dywidag gemeinsam mit Östu-Stettin und Swietelsky als Teil-Generalunternehmer das Megaprojekt Wien-Mitte. In unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum entsteht mit der Überbauung des Bahnhofs Wien-Mitte ein multifunktionales Gebäude, welches einerseits öffentliche Verkehrsnutzung und andererseits Büronutzung mit einer großzügigen Shopping-Mall und zahlreichen gastronomischen Einrichtungen verbinden wird. Wien Mitte zählt aktuell zu den größten innerstädtischen Projektentwicklungen. Die Grundidee der Überbauung eines stark frequentierten öffentlichen Verkehrsknoten ist das Ergebnis eines Expertenverfahrens aus dem Jahr 1990. Der Entwurf von Ortner & Ortner wird zum Leitprojekt gekürt, und gemeinsam mit den Architekten Neumann + Steiner in mehreren Entwicklungsschritten modifiziert. Der Bauplatz ist rund 16.800 m² groß, das 30.000 m² große Einkaufszentrum wird nach der Fertigstellung im Herbst dieses Jahres der größte Konsumtempel der Wiener Innenstadt sein. An Spitzentagen sind bis 500 Arbeiter auf der Baustelle tätig. Alleine die Glasfassade umfasst die Fläche von drei Fußballfeldern.
➣ Baubeginn: Jänner 2008
➣ Bauende: Ende 2012
➣ Architektur: Ortner & Ortner,
➣ Neumann und Steiner
➣ Auftraggeber: B.A.I.
➣ Gesamtkosten: 480 Mio Euro
Hauptbahnhof Salzburg
In enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt entsteht in Salzburg bis 2014 einer der modernsten Bahnhöfe Österreichs. Während die historische Dachkonstruktion über dem heutigen Mittelbahnsteig erhalten bleibt, werden die Personentunnel durch eine breite Passage abgelöst, wodurch eine komfortable Erschließung der Bahnsteige ermöglicht wird. Gemeinsam mit der Errichtung der Gleisanlagen werden drei Eisenbahnbrücken erneuert. Für die Realisierung des anspruchsvollen Projekts zeichnet Hochtief Construction Austria verantwortlich. Zu den größten Herausforderungen zählt die Tatsache, dass der Umbau unter laufendem Betrieb erfolgt. Auch die Anforderungen an die Logistik sind enorm, da die Bauarbeiten im innerstädtischen Raum auf sehr beengten Platzverhältnissen durchgeführt werden.
➣ Baubeginn: September 2009
➣ Bauende:: 2014
➣ Architektur: Kada Wittfeld Architektur
GmbH
➣ Auftraggeber: ÖBB Infrastruktur AG
➣ Auftragssumme: 50,5 Mio Euro
West 4 – Westschiene
Das niederösterreichische Bauunternehmens Leyrer + Graf baut derzeit in einer Arge ein ca. 60 km langes Teilstück der EVN-Erdgas-Hochdruckleitung »West 4 – Westschiene« von Gänserndorf nach Tulln. Die Gaspipeline dient nicht nur der Versorgung von Endkunden, sondern ist auch Basis für den reibungslosen Speicherbetrieb und die Verbindung der Gasspeicher mit den Verbraucherzentren. Für das Projekt muss sich Leyrer + Graf mit über 1.500 Grundeigentümern koordinieren, 14 Rohrunterführungen, so genannte Düker, mit Längen bis 60 Meter sind zu errichten und 32 Horizontalbohrungen mit einer Länge von insgesamt 900 Metern unter Straßen, Autobahnen und Eisenbahn sind voranzutreiben. Die Große Tulln, zwei Altarme und die Landstraße LB19 wurden mittels eines 370 Meter langen Mikrotunnels unterquert und der gesamte vorbereitete Rohrstrang mittels Seilwinde in einem Stück eingezogen. Außerdem werden rund 800 Brunnen gebohrt und das Grundwasser im Baufeld vorübergehend abgesenkt, Schwemmsandgebiete mit 15.000 m2 Spundwänden gesichert und die Erdgasleitung auf einer Länge von 15 km mit Betonreitern und Vliespackungen gegen Auftrieb gesichert.
➣ Baubeginn: April 2011
➣ Bauende: Sommer 2012
➣ Auftraggeber: EVN AG
➣ Auftragssumme: k.A.
Aspern IQ
In der Seestadt Aspern errichtet Östu-Stettin aktuell als Generalunternehmer das neue »Innovationsquartier« Aspern IQ. Auf etwa 8.400 m2 Nutzfläche sollen forschungsorientierte Unternehmen eine adäquate Infrastruktur mit multifunktionalen Flächen vorfinden. Das Gebäude wird unter strengen ökologischen Richtlinien errichtet, so wird etwa ausschließlich Ökobeton verwendet, der gegenüber herkömmlichem Beton um bis zu 80 % weniger CO2-Emissionen verursacht. Auf den Einsatz des Kunststoffs PVC wird im Bauvorgang gänzlich verzichtet. Schutt und Abfall werden direkt auf der Baustelle getrennt und über eine Sortierinsel entsorgt. Das fertige Bauwerk wird ein Passivhaus mit Plus-Energie-Standard sein und dank integrierter Photovoltaikelemente und Windkraft mehr Energie produzieren als verbrauchen. Mitte Jänner wurde nach 26 Wochen Bauzeit und 70.000 unfallfreien Arbeitsstunden der Rohbau fertiggestellt.
➣ Baubeginn: Juli 2011
➣ Bauende: August 2012
➣ Architektur: ATP Architekten
➣ Auftraggeber: WWFF
➣ Auftragssumme: k.A.
Projekt Gasgasse
Fragt man bei der Porr nach aktuellen Vorzeigeprojekten, wird man neben zahlreichen nationalen und internationalen Projekten im Infrastrukturbereich vor allem auf eine ganze Reihe an interessanten Wohnbauprojekten verwiesen. Darunter befindet sich das Projekt »Wohnen in Margareten«, bei dem 235 Vorsorgewohnungen errichtet werden, die allesamt mit langlebigen Parkettböden, modernen Markenküchen und Bädern ausgestattet sind. Architektonisch sehr interessant ist auch das Projekt »Gasgasse«. Auf dem ehemaligen »Postareal Westbahnhof« hat die Porr im Auftrag der Heimbau eine Anlage mit 265 Wohnungen und einem angeschlossenen Studentenwohnheim mit 194 Plätzen errichtet.
Das Projekt besteht aus dem zehnstöckigen »Riegel« und dem achtstöckigen »Bumerang«. Weithin sichtbar und eine Art »Hauszeichen« ist die Auskragung im 7. und 8. Stock des »Riegels«. Zweigeschoßige Dachwohnungen bilden in beiden Bauteilen einen gläsernen Abschluss der Häuser.
➣ Baubeginn: August 2009
➣ Fertigstellung: September 2011
➣ Architektur: Martin Kohlbauer
➣ Auftraggeber: Heimbau
➣ Gesamtkosten: 47,8 Mio Euro
Zubau Raiffeisenhaus
Die Strabag realisiert am Donaukanal eines der derzeit spannendsten Bauprojekte in Wien. Anstelle des alten OPEC-Gebäudes wird im Auftrag der Raiffeisen Holding NÖ-Wien ein energieeffizientes Vorzeigebürohaus errichtet. Dank dem Einsatz von Photovoltaik, Erdwärme, Wärme-Kälte-Kopplung mittels Biogas sowie einer Klimafassade soll der Energieverbrauch im neuen Raiffeisenhaus um 50 % unter dem eines vergleichbaren Bürogebäudes mit herkömmlicher Haustechnik liegen. Im Rahmen des Projekts werden rund 20.000 Kubikmeter Beton und 2.800 Tonnen Stahl verarbeitet. Dafür sind weit mehr als 5.000 LKW-Fahrten nötig.
Eine besondere Herausforderung waren die Aushubarbeiten zwischen dem bestehenden Raiffeisenhaus, dem IBM-Gebäude und dem Dianabad. Die Baugrubensohle liegt fast 13 Meter unterhalb des normalen Grundwasserspiegels und 15 Meter unterhalb des Bemessungswasserstandes. Deshalb wurde die Baustelle mit mehr als 100 Mess- und Kontrollpunkten permanent überwacht. Außerdem ist es der Strabag gelungen, den Bauablauf zu optimieren. Während in den Obergeschoßen der Rohbau hochgezogen wurde, arbeitete man in den darunterliegenden Geschoßen bereits am Innenausbau. So sollen Baukosten und rund ein Jahr Bauzeit gespart werden können.
➣ Baubeginn: Q1 2010
➣ Bauende: Q3 2012
➣ Architektur: Dieter Hayde,
Radovan Tajder, Ernst Maurer
➣ Auftraggeber: Raiffeisen Holding NÖ-Wien
➣ Gesamtkosten: 80 Mio Euro
U-Bahn-Verlängerung
Nach fünfjähriger U-Bahn-Pause arbeitet Swietelsky Ingenieurtiefbau gemeinsam mit Partner Max Bögl seit Jahresbeginn wieder im Untergrund. Dieses Mal geht es um die Realisierung des letzten unterirdischen Abschnitts der U1-Verlängerung nach Süden. Das Baulos »U1/8 Alaudagasse« in Wien Favoriten umfasst einerseits einen Weichenschacht von 85 Metern Länge im Anschluss an die Tunnelröhren des nördlichen Nachbarloses und die Station Alaudagasse mit 240 Metern Länge am Ende des derzeitigen Ausbaustandes in Deckelbauweise, andererseits zwei Tunnelröhren dazwischen mit insgesamt 700 Metern Länge in NÖT-Bauweise, teils in Tiefen bis zu 25 Metern unter dem Gelände.
➣ Baubeginn: Jänner 2012
➣ Bauende: März 2016
➣ Auftragssumme: 31,6 Mio Euro
>>> Statistik: Das war 2011
Im Jahr 2011 erwirtschafteten die österreichischen Hoch- und Tiefbauunternehmen nach Berechnungen von Statistik Austria einen Bauproduktionswert von 14,7 Milliarden Euro. Während der Tiefbau ein Minus von 3,2 % auf insgesamt 5,5 Milliarden Euro hinnehmen musste, verzeichnete der Hochbau ein Plus von 7,9 % auf 8,5 Milliarden Euro. Die Rückgänge im Tiefbau sind in erster Linie der Zurückhaltung der öffentlichen Hand geschuldet. Um 4 % ist der Produktionswert der Bautätigkeit für den öffentlichen Sektor im letzten Jahr gesunken. Die höchsten Rückgänge gab es beim Tunnelbau (-15,3 %), dem Schienen- sowie dem Industrie- und Ingenieurbau (je -11,9 %) und dem Straßenbau (-8,8 %). Zuwächse im Engagement der öffentlichen Hand waren beim Brücken- und Hochstraßenbau (+17,1 %), dem Wasserbau (+8,0 %) und den Adaptierungsarbeiten im Hochbau (+0,8 %) zu beobachten.
Regional betrachtet konnten die Steiermark (+6,0 %), Salzburg (+4,7 %) und Tirol (+4,4 %) den Wert der Gesamtproduktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum am meisten steigern. In Vorarlberg (-0,2 %), in Kärnten
(-1,4 %) und im Burgenland (-1,9 %) verringerte sich hingegen die Bautätigkeit im Vorjahresvergleich.
Weiterhin positiv entwickeln sich die Auftragsbestände. Ende Dezember 2011 wiesen die heimischen Bauunternehmen Auftragsbestände im Ausmaß von insgesamt 6,5 Milliarden Euro auf. Das entspricht einer Steigerung von 10,2 % gegenüber dem Vorjahr.