Enterprise Mashups – ERP-Systeme mit Mehrwert
- Written by Georg Ungerböck
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Der Einsatz von Enterprise Mashups erlaubt Anwendern ohne technische Kenntnisse, mit vorhandenen Daten aus unterschiedlichen Systemen ad hoc eine neue Anwendung zu erstellen. Von Georg Ungerböck, X-Works.
Die Integration heterogener Daten in eine neue Anwendung durch den Endanwender, stellt gerade im Einsatz von Unternehmen ein großes noch ungenutztes Potential dar. So arbeiten viele Unternehmen mit hoch integrierten ERP-Systemen, die einen Großteil der Daten zur Steuerung der Prozesse enthalten. Allerdings sind nicht alle Informationen vollständig im ERP-System vorhanden beziehungsweise können nicht alle Operationen über das ERP-System ausgeführt werden. Es entsteht die Situation, bei der Daten aus unterschiedlichen Systemen zusammengeführt und daraus Entscheidungen getroffen werden müssen.
Der Einsatz einer Mashup-Applikation, welche bei Bedarf entsprechend der Aufgabenstellung von Mitarbeitern außerhalb der IT-Abteilung erstellt wird, bringt einen entscheidenden Mehrwert für die Fachabteilungen. So wird Raum für individuelle Anwendungen geschaffen, die im Rahmen der unternehmensweiten IT-Strategie mit niedriger Priorität eingestuft werden, für die Effizienz der Fachabteilungen aber dennoch entscheidend sein können.
Im Vergleich zu herkömmlichen Mashups ist beim Einsatz in Unternehmen auf Anforderungen wie Datenqualität, die erhöhte Sicherheit bei sensiblen Daten und ganz speziell auf die Einbindung von integrierten ERP-Systemen Wert zu legen. Die Anbindung von ERP-Systemen ist einer der zentralen Punkte beim IBM Mashup Center, einer Mashup Software, die besonders für den unternehmerischen Einsatz ausgelegt ist. Das Produkt bietet neben einer Vielzahl an Input- und Output-Technologien (unter anderem RSS, REST, ATOM) die Möglichkeit die erstellten Mashups in Form von Widgets oder Portlets browserbasierend darzustellen.
Ein weiterer Vertreter eines Mashup Frameworks ist Microsoft Popfly, dessen Ausrichtung zum aktuellen Zeitpunkt allerdings stark im Bereich Privatanwender und Gaming angesiedelt ist. Vermisst wird bei Popfly noch die Einsatzmöglichkeit in Verbindung mit den Produkten Dynamics AX und Dynamics NAV aus der Microsoft Business Schiene. Auch aus dem Open-Source-Bereich gibt es Mashup Frameworks, ein Einsatz in Unternehmen scheint aufgrund zum Teil fehlender Ansätze bei Sicherheitsthemen noch nicht sinnvoll.
Zukünftig wird die Einbindung von Mashups in die unternehmensinterne IT-Landschaft eine entscheidende Rolle spielen. Die derzeit noch wenig genutzten Möglichkeiten im Rahmen der Vernetzung unterschiedlichster Daten müssen voll ausgeschöpft werden, um den entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu erzielen.
Der Autor
Georg Ungerböck ist Geschäftsführer des IT-Dienstleisters X-Works information systems mit Spezialisierung auf Informations- und Enterprise-Ressource-Planning-Systeme (ERP).