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Massive Probleme bei der Umsetzung

Der Republik österreich drohen ab 2012 jährliche Strafzahlungen in Milliardenhöhe, wenn es nicht gelingt, die Kohlendioxid-Emissionen auf jenes Niveau zu beschränken, auf das sich die Regierung im Kioto-Abkommen 1997 verpflichtet hat. Der Präsident der Wirtschaftskammer (WKö) Christoph Leitl schlägt deswegen vor, einen weiteren Klimafonds einzurichten, über den CO2-sparende Investitionen gefördert werden sollen. Der Topf soll ein \"Umsetzungsfonds“ sein und mit jenen Geldern dotiert werden, die bei Nichterreichen der CO2-Ziele ins Ausland abfließen würden. Der Chef der Umweltabteilung der WKO Stefan Schwarzer denkt etwa an ein Viertel jener Steuereinnahmen aus dem Tanktourismus, die insgesamt etwa 900 Millionen ausmachen.

Gefördert sollen künftig Private als auch Unternehmen die klimafreundliche Investitionen tätigen. Als einen besonders viel versprechenden Bereich bezeichnete Schwarzer die Wärmedämmung bei jenen Gebäuden, die zwischen 1945 und 1980 gebaut wurden: \"Die machen zwar nur 30 Prozent des Gesamtbestandes aus, stoßen aber 50 Prozent des CO2 aller Gebäude aus.\" Wie die Wirtschaftskammer meint, solle die bestehende Sanierungsrate für diese Häuser vervierfacht werden womit bis 2020 die Hälfte der aus Haushalten stammenden Emissionen zu eliminieren sei. Klar, dass Interessensgruppen, wie die Qualitätsgruppe Wärmedämm-Verbund-Systeme überzeugt ist, dass mit Wärmedämmung rasch und effizient ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden könnte. Keine Frage, die Vernunft spricht für vernünftige Dämmung. Die thermische Sanierung schafft Jobs und erhöht die Energieeffizienz.

Aber halt nur sehr langsam, gibt der Geschäftsführer der Regulierungsbehörde E-Control Walter Boltz zu bedenken. \"Wenn 5.000 Wohnungen super gedämmt werden, bringt das wenig, weil pro Jahr 45.000 neue Wohnungen hinzukommen“, rechnet er vor. Auch sei es illusorisch zu glauben, dass sich ein paar hunderttausend Heizkessel, die nicht mehr dem technischen Stand entsprechen, innerhalb kurzer Zeit erneuern lassen. Abgesehen von den Kosten seien dazu weder die Kesselindustrie, noch die Installateure von den Kapazitäten her im Stande. Unterm Strich, so Boltz, deute Alles darauf hin, dass österreich künftig mehr Energie verbraucht - und damit auch mehr CO2 ausstößt.

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