Politik im Netz
- Written by Redaktion_Report
- font size decrease font size increase font size
\"Traditionelle politische Parteien in österreich beschränken sich mit einzelnen Ausnahmen bei den von ihnen angebotenen Online-Kommunikationsformen auf wenig interaktive Applikationen wie Gästebücher, Newsletter, Informationsangebote und E-Mail. Formen der Many-to-Many Kommunikation wie Diskussionsforen, Mailinglisten, Weblogs und Wikis - die in der Internetforschung unter Begriffen wie Social Software, Social Web, Grassroots Online Journalism, Online Participatory Media und Web 2.0 diskutiert werden - sind stärker auf politischen Plattformen im unabhängigen und zivilgesellschaftlichen Bereich zu finden\", erläutert Studienautor Christian Fuchs.
\"Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die meisten analysierten Newsgroup-Postings sehr interaktiv sind, dass es allerdings auch eine Zentrierung der Beiträge auf eine kleine Gruppe sehr aktiver Nutzer gibt, denen eine Mehrheit von wenig aktiven und sporadischen Nutzern gegenübersteht. In der Mehrzahl der analysierten Beiträge werden rationale Begründungen für politische Meinungen angegeben und allgemeine Normen der Onlinekommunikation (Netiquette) beachtet. Nichtsdestotrotz gibt es eine Minderheit von irrationalen und normativ unkorrekten Beiträgen, die durch Beleidigungen, Drohungen und Fremdenfeindlichkeit gekennzeichnet sind\", so Fuchs.
Die Studie verdeutlicht, dass das Internet ein Potenzial zur Stärkung politischer Partizipation bereitstellt, das noch nicht ausreichend realisiert werden konnte. Es fehle vor allem noch an bildungspolitischen Maßnahmen, Institutionen sowie Organisationen, die partizipative Formen der politischen Onlinekommunikation unterstützen.