Die Dämmstoff-Branche im O-Ton. Aktuelle Trends und wie sich die Dämmstoffhersteller in Zukunft vom Mitbewerb unterscheiden wollen. Peter Schmid, GF Austrotherm GmbH Die Krise wirkt in unserer Branche immer noch nach. Die 2008/09 nicht getroffenen Investitionsentscheidungen fehlen jetzt. Ein Lichtblick könnte die thermische Sanierung sein, wobei auch hier das Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Die Förderungen sind in Summe zu niedrig und im Landesbereich zu kompliziert abzurufen, sodass sich Einzelpersonen die Arbeit mit der thermischen Sanierung nicht antun. Der Trend am Markt geht aktuell ganz eindeutig zu noch leistungsfähigeren Dämmstoffen. Das heißt, dass mit gleicher Dämmdicke eine noch höhere Energieeinsparwirkung erreicht werden kann, wie mit unserer EPS F-PLUS Fassadendämmplatte.«Franz Hartmann, Vertriebsdirektor Saint-Gobain Isover Die steigenden Energiekosten haben in den letzen Jahren dazu geführt, dass die Nachfrage an Gebäuden mit niedrigen Betriebskosten drastisch gestiegen ist. Aus diesem Grund kommt der energetischen Qualität der Gebäudehülle eine wichtige Rolle zu. Wir von Isover bieten dafür den Multi-Komfort-Passivhaus-Filz an, ein spezielles Produkt für energieeffiziente Konstruktionen im Neubau und der Sanierung. Zusätzlich verfügen wir als Komplettanbieter über hochwertige XPS- und EPS-Lösungen. Damit sind alle Möglichkeiten platzsparender, schlanker Konstruktionen auf Passivhaus-Standard für die Umsetzung in der Baupraxis gegeben.«Siegfried Glück, Verkaufsleiter Capatect Neben der weiteren Verbesserung der Qualitätsstandards legen wir von Capatect den Fokus ganz stark auf den Bereich der biogenen Dämmstoffe. Der beinahe lineare Anstieg der Dämmstoffstärken sich in den nächsten Jahren stark vermindern. Es findet bereits jetzt schon eine Verschiebung nach oben hin im Bereich der Lambda-Werte statt. Es wird auch die Diversität im Bereich der Dämmplatten weiter zunehmen. Parallel dazu wird auch die Thematik Recycling von Dämmstoffen bzw. ganzer Wärmedämmsysteme, sobald gesetzliche Rahmenbedingungen bestehen, rasant an Bedeutung gewinnen.«Franz Böhs, GF RockwoolDie Anwendung unserer Steinwolleprodukte zur Wärme- und Schallisolierung wird immer stärker gefragt. Unterstützt wird die Nachfrage am Markt durch die Förderungen für die thermische Sanierung. Besonders in der Sanierung werden hinkünftig Dämmstoffe mit sehr niedrigen Wärmeleitfähigkeiten verwendet werden. Als Innovationsführer bei Steinwolle hat Rockwool die Weltneuheit Aerowolle entwickelt. Damit eröffnen wir unseren Partnern in der Bauwirtschaft ganz neue Perspektiven, höchste Energieeffizienz mit sehr schlanken Konstruktionen zu erzielen. Außerdem entsprechen wir mit unseren Produkten dem immer stärkeren Bedürfnis nach effizienten Brandschutzlösungen.«Walter Wiedenbauer, GF StoAls Technologieführer setzt Sto auf Aerogel, ein Dämmstoff der neuesten Generation mit einem Lambda-Wert von unter 20, den wir bereits im Innenraum testen und auch an der Fassade einsetzen wollen. Einen weiteren Schwerpunkt der Zukunft sehen wir in der Nachhaltigkeit: Gemeinsam mit der TU Graz forschen wir seit zwei Jahren an einem zu 100 % recycelbaren Fassadendämmsystem. Dabei steht immer die Verbindung aus modernster Technik mit ästhetisch gestalteten Oberflächen im Vordergrund.«Helmut Ruetz, GF Vertrieb Saint-Gobain Weber Der bedeutendste Trend ist sicher der in Richtung Energieeffizienz von Gebäuden. Gleichzeitig sehen wir, dass Planer und Bauherren schlanke Konstruktionen bevorzugen. Das hat einerseits mit der modernen Architektursprache zu tun, andererseits aber ist es eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Unsere weber.therm plus ultra, eine Resolhartschaumplatte, weist einen Wärmeleitwert von 0,022 auf – und das hat letztlich sogar erheblichen Flächengewinn zur Folge. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung von Treberspurg & Partner Architekten und Schöberl & Pöll ergibt, dass sich durch den Einsatz dieses Produkts im Vergleich zu einer herkömmlichen 30 cm EPS-F Platte ein Nutzflächengewinn von etwas mehr als 13 Quadratmeter pro Zentimeter Dämmstärkenreduktion ergibt.«Georg Bursik, GF Wopfinger BaustoffindustrieEndverbraucher und Verarbeiter entscheiden sich immer stärker für Systemlösungen bei Fassaden und greifen dabei tendenziell zu höherwertigen Produkten. Diesem Trend entsprechen wir von Baumit mit unseren Produktinnovationen. Aktuelle Beispiele sind die Baumit open reflect, die optimale Dämmleistung bei maximaler Atmungsaktivität gewährleistet, oder der Baumit NanoporPutz, der die Fassade doppelt so lange sauber hält. Die Zukunft der WDVS-Systeme liegt in weiter optimierten und damit dünneren Dämmplatten – dabei halte ich mittelfristig auch völlig neue Werkstoffe für denkbar.«Claus Steiner, GF Xella PorenbetonDie Sanierung, vor allem auch die des Althausbestandes, bekommt immer mehr Gewicht und mit Ytong Multipor, der einzigen, mineralisch-massiven Dämmplatte am Markt, können wir in der Innen- und Außendämmung reüssieren. Um unseren Erfolg noch weiter auszubauen, setzen wir auf drei wesentliche Punkte: die Ausbildung unserer Mitarbeiter, Investition in Forschung und Entwicklung und auf eine intensive Partnerschaft mit Planern, Bauträgern sowie den Verarbeitern.«