1997 hat österreich rund 18 Milliarden Euro in den Gesundheitssektor gesteckt, 2007 liegt man bei 25 Milliarden. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren durch die demographische Entwicklung noch weiter verstärken. "Ohne den Einsatz moderner IT-Lösungen ist das Gesundheitssystem in seiner jetzigen Form gefährdet“, sagt Wilfried Pruschak, Geschäftsführer Raiffeisen Informatik, und präsentiert auch gleich die passende Lösung. "Prozessoptimierung und Standardisierung sind wichtige Bausteine, um das Gesundheitssystem auch in Zukunft leistbar zu machen.“ Derzeit durchläuft das Gesundheitswesen eine Entwicklungsphase, wie es vor einigen Jahren die Bankenwelt erfahren hat. Auch dort haben Rechenzentren die heterogenen, dezentralen IT-Landschaften abgelöst. Vor diesen Herausforderungen steht nun auch der Gesundheitsbereich. Tatsächlich hat das Gesundheitswesen in Sachen IT noch einigen Aufholbedarf. Während im Groß- und Einzelhandel rund 1000 Euro je Mitarbeiter in die IT fließen, im verarbeitenden Gewerbe rund 2000 Euro und in der Versicherungsbranche stolze 10000 Euro, sind es im Gesundheitswesen nur bescheidene 332 Euro. Ehrgeizige Pläne in NiederösterreichSeit Beginn des Jahres vereint die Niederösterreichische Landeskliniken Holding, kurz Nö LK-H, 24 Kliniken mit mehr als 15000 Mitarbeitern unter einem Dach. Damit zählt man zu den größten Klinikbetreibern in Mitteleuropa. Personell ist die IT ist Niederösterreich schlank aufgestellt. "In Oberösterreich arbeiten bei 7000 Betten 150 Mitarbeiter in der IT-Abteilung, in Niederösterreich sind es 25 Mitarbeiter bei 25000 Betten“, sagt Wolfgang Sobotka, Landesrat für Finanzen, Wohnbau und Lebensqualität in Niederösterreich. Weniger schlank ist Technik. An den verschiedenen Standorten tummeln sich derzeit rund 80 Anbieter und 300 verschiedene Applikationen. Diese sollen in einer neuen Plattform für sämtliche betriebswirtschaftliche Prozesse wie etwa Finanzwirtschaft, Patientenverwaltung und Patientenabrechnung zusammengeführt werden. Ebenfalls geplant sind die Einführung und der Betrieb von einheitlichen Infrastrukturservices wie Mail- und Security Services für 5000 IT-Arbeitsplätze und 15000 User in allen niederösterreichischen Landeskliniken sowie der Betrieb eines Ausfallsrechenzentrum. Langfristig sollen auch die Labtop-Visite sowie das PAC-System zur elektronischen Archivierung von Röntgenbildern Einzug in Niederösterreichs Kliniken finden. "Die einheitliche IKT ermöglicht eine betriebswirtschaftliche Effizienzsteigerung“, erläutert Peter Kleinitzer, kaufmännischer Geschäftsführer der Nö Landeskliniken Holding, die Ziele des Projekts. "Das Rückgrat der kaufmännischen Applikationen stellt die SAP Softwareplattform dar, die bis 2010 phasenweise in allen Landeskliniken einheitlich implementiert wird.“ Direkte Einsparungen stehen nicht im Vordergrund. "Im Gegenteil, wir rüsten stark auf, um die ständig steigenden Kosten im Gesundheitswesen auch in Zukunft unter Kontrolle zu halten“, sagt Sobotka.Realisiert werden soll das 67-Millionen-Euro-Projekt vom Konsortium Raiffeisen Informatik und Systema. Bei Raiffeisen setzt man große Hoffnungen in den Gesundheitsbereich. "Wir hoffen, dass das Gesundheitswesen zu unserem dritten Standbein wird“, sagt der Erwin Hameseder, Generaldirektor der Raiffeisen Holding Niederösterreich.