Ende August war es so weit: Decru, ein kalifornisches IT-Security-Unternehmen wurde von dem Speicherriesen Network Appliance (NetApp) um 260 Millionen Dollar übernommen. Geschluckt wurde aber nicht ein Security-Player, wie es sie mittlerweile zur Genüge gibt. Nein, Decru ist so etwa wie ein Marktführer bei Storage-Security. Schwerpunkte von Decru-Lösungen sind nicht etwa die kostengünstige Lagerung von Daten, komplexe Virtualisierungsstrategien oder hochperformante Spiegelungen. Es sind vielmehr Lösungen zur Datensicherheit, Datenschutz, dem Erfüllen von Richtlinien und Verschlüsselung. Damit öffnet sich NetApp Speicherprodukten, die auch Authentifizierungen und Zugriffskontrollen nachhaltig integriert haben. "Unsere Enterprise-Kunden, mit Schwerpunkt öffentlicher Sektor, Finanzdienstleistung und Telekommunikation, legen großen Wert auf Datensicherheit. Fälle von Datendiebstahl führten dazu, dass das Risikomanagement für Informationen ein Topthema in den Führungsetagen ist", sagt NetApp-CEO Dan Warmenhoven. Und selbst die Konkurrenz weiß um die Wirksamkeit solcher Erweiterungen. "Dies ist der nächste Schritt: protecting data", sieht EMC-General Joe Tucci. Bei Bekanntwerden des Deals von NetApp zollte Tucci dem Konkurrenten spontan Respekt. Nicht ohne zu betonen, dass sich EMC ebenfalls seit geraumer Zeit mit dem Sicherheitsthema Datenspeicherung beschäftigt.Weitere Entwicklung. Auf Produktseite verpasste NetApp jüngst seiner V-Series (SANs und NAS werden hier unter einer Architektur vereint) eine Ergänzung des Virtualisierungsportfolios. Mithilfe der V-Series lassen sich in dieser Komplexität nun auch Storage-Produkte von HDS, HP, IBM und Sun anschließen. Dies soll in logischer Folge zu Kosteneinsparungen führen. "Nun sollen einfach die Business-Kriterien entscheiden", will NetApp-Manager Thomas Ehrlich der Kundschaft angemessene Wahlfreiheit lassen. Die Speicherlandschaft in den Unternehmen ist, detailliert gesehen, eben ausgesprochen fragmentiert. Aus diesem Grund wird weiter an der Vision, der vollen Virtualisierung gearbeitet: "Jedes Unternehmen wünscht sich einen Punkt, an dem es jeden beliebigen Server andocken kann." Zwar werde es zu jeder Zeit Storage geben, die V-Series-Lösungen nicht bedienen können, beschreibt Ehrlich, "doch das wird immer weniger".