Seliges Land österreich. Das Alpenland ist seit den letzten Jahren bei allen Rankings und Benchmarks zu E-Government stets an oberster Stelle zu finden. Die Umsetzungen der modernen, elektronisch basierten Verwaltung greifen. So mancher Amtsschimmel ist bereits mit dem Datenbesen aus den Stuben gekehrt worden. Es hat sich mittlerweile bis zum hintersten Nebental durchgesprochen, dass E-Mail und Internet mehr als nur Spielerei sind. Dennoch brodelt es im System. Der Grund: Die meisten Rechnungen, die derzeit in österreich elektronisch übermittelt werden, verursachen bei den Finanzämtern nur Kopfschütteln. Der Grund: Eine elektronische Rechnung berechtigt nur genau dann zum Vorsteuerabzug, wenn sie vom Rechnungssteller mittels »fortgeschrittener Signatur« (siehe Kasten) erstellt oder im Standardverfahren EDI, das vor allem größere Unternehmen nutzen, übermittelt wurde. Ein Ausdruck unsignierter Rechnungen per E-Mail - etwa ein einfaches PDF-File - berechtigt nicht zum Vorsteuerabzug. Darüber hinaus müssen natürlich auch auf E-Rechnungen alle üblichen Rechnungsbestandteile eingehalten werden. Und beim E-Rechnungsversand ins Ausland sollte man die jeweiligen lokalen Bedingungen für die elektronische Rechnungsstellung beachten - so wird in Deutschland ein »qualifiziertes Zertifikat« verlangt. übrigens: Auch elektronische Rechnungen und ihre Zertifikate sind sieben Jahre lang aufzubewahren. Warum ist die elektronische Unterschrift so wichtig? Durch die Signatur kann der Inhalt einer E-Rechnung nicht verändert und der Absender einwandfrei identifiziert werden.»Ohne die vorgeschriebene digitale Signatur drohen Unternehmen schon heute Vorsteuerverlust und erhebliche Steuerrückzahlungen«, warnt Wirtschaftskammer-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser. Der Kammer zufolge weiß nur jeder vierte Unternehmer über den Einsatz und die Notwendigkeit der digitalen Signatur bei der elektronischen Rechnungslegung Bescheid. Jeder Dritte glaubt sogar, dass der Ausdruck der Rechnung für die Abrechnung mit dem Finanzamt reicht. »Dadurch sind Probleme bei Steuerprüfungen vorprogrammiert«, warnt Hochhauser, »Millionenverluste für die betroffenen Unternehmen drohen.« Für sie ist die E-Rechnung nicht nur ein wesentlicher Bestandteil zur Reduzierung der Verwaltungskosten, sondern schlicht ein Thema, »an das man glauben sollte«. Doch sind heute noch die Terminologie und technischen Raffinessen rund um die elektronische Rechnungslegung vor allem den 140.000 österreichischen KMU ein spanisches Dorf. Dabei bedeutet E-Rechnung nicht weniger als die praktische Ablöse der Papierrechnung durch einen geschlossenen elektronischen Prozess zwischen Kunde und Konto.