Roland Hebbel, Geschäftsführer bei der Steinbacher Dämmstoff GmbH, im Interview. Report: Wie ist es der Dämmstoffbranche im abgelaufenen Jahr ergangen?Roland Hebbel: Wie erwartet, war das Wirtschaftsjahr 2011 geprägt von einem leichten Mengenwachstum von rund 2 % bei immer noch schwierigen Weltrohstoffpreisen und stark schwankenden Wechselkursen. Obwohl also das Auftragsvolumen gestiegen ist, hinkt die Ertragssituation bis dato noch hinterher. Und so positiv sich auch der Sanierungssektor entwickelt hat, so rückläufig gestaltete sich leider der Sektor Neubau. Da Österreichs Kommunen weniger finanzielle Mittel zur Verfügung hatten, ist die Zahl neuer Wohneinheiten von 41.000 im Vorjahr auf 40.000 gesunken. Der Bedarf liegt allerdings bei über 50.000. Da müssen wir hin.Report: Mit welchen Gefühlen blickt Steinbacher auf das Jahr 2011 zurück?Hebbel: Mit gemischten, wobei die positiven Gefühle überwiegen. Eine Entspannung im Kostenbereich hatten wir ohnehin nicht erwartet. Angesichts der durchwachsenen Bedingungen in 2011 kann die Steinbacher Dämmstoff GmbH ganz zufrieden sein. Wir erwarten einen gleichbleibenden Umsatz. Die Exportquote liegt bei rund 45 %, Tendenz leicht steigend. Neben der permanenten Optimierung interner Organisationsabläufe haben wir auch in diesem Jahr wieder in den eigenen Standort investiert. Mit dem Bau eines Logistikzentrums sind die Weichen gestellt, um unsere Kapazitäten und somit unsere Leistungsstärke und Effizienz entscheidend zu steigern.Report: 2009 war der Sanierungsscheck ein großer Erfolg. Nach der Pause 2010 ist die Neuauflage jetzt bis 2014 gesichert. Welches Fazit kann man nach dem ersten Jahr der Neuauflage ziehen?Hebbel: Keine andere Maßnahme schafft so viele positive Effekte wie die thermische Sanierung: 100 Millionen Euro bewirken ein Investitionsvolumen von 800 Millionen Euro. Insgesamt sprechen wir also von rund drei Milliarden Euro, die in den nächsten vier Jahren in die österreichische Bauwirtschaft investiert werden – ein wertvoller Impuls für die heimische Konjunktur. Neue Arbeitsplätze entstehen, und es werden große Mengen an CO2 und Energie eingespart, was langfristig eine enorme Kostenersparnis für den Einzelnen mit sich bringt.Report: Was erwarten Sie von 2012 für die Branche allgemein und für Steinbacher im Speziellen?Hebbel: Die Branche wird zu gesamtheitlichen Dämmlösungen tendieren, die sehr gute Lambdawerte und eine einfache Verarbeitungen garantieren. Schlanke, hochleistungsfähige Systeme werden weiter wachsen. Marktwirtschaftliche Erwartungen sind sehr schwer zu prognostizieren – wir gehen jedoch von einem sich seitwärts bewegenden Markt aus, aufgrund der finanzwirtschaftlichen Probleme und der damit verbundenen Unsicherheiten. Einen positiven Gegenpol dazu schafft der Sanierungsscheck, da er zu einer Sanierung motiviert und eine sichere, nachhaltige und leistbare Investition in Sachen Energieeffizienz und Ökologie darstellt. Alles in allem schauen wir als Teil der Dämmstoffindustrie dem nächsten Jahr positiv entgegen, weil wir in der Vergangenheit vorsichtig und vorausschauend agiert sowie vernünftig in zukunftsorientierte Technologien investiert haben.Report: Welche aktuellen Trends lassen sich derzeit in der Dämmstoffindustrie feststellen?Hebbel: Je kleiner der Lambdawert, desto besser die Wärmedämmung. Deshalb hat sich gerade in den verschiedenen Produktgruppen speziell in dieser Hinsicht sehr viel getan: Das graue steinodur UKD plus beispielsweise erreicht noch exzellentere Dämmwerte am Umkehrdach und brilliert mit einer um 15 % besseren Wärmeleitfähigkeit als sein grüner Vorgänger steinodur UKD. In puncto vollflächiger Wärmedämmung am Steildach erfüllt das PUR-Aufdachdämmelement steinothan 120 die höchsten Anforderungen und gilt derzeit als effizienteste und modernste Wärmedämmung für Steildächer.