Mobilität einmal andersrum kann am Flughafen Wien erfahren werden – genauer gesagt in einem Hangar der Lufthansa. Dort werden heimische Piloten regelmäßig zum Flugtraining im Hochleistungssimulator gebeten. Im Simulator können das Verhalten im Ernstfall durchgespielt und auch neue Flugzeugtypen erprobt werden. Für die einen eine lästige Sache – für andere eine willkommenes Erlebnis. Der auf Teambuilding und Incentives spezialisierte Anbieter ProFlight bietet auch Zivilisten Flugvergnügen im Simulator. Wer darüber nur lächeln kann, sollte es zumindest einmal ausprobiert haben. Beschleunigung und Bremsen werden über die Hydraulik lebensecht nachgestellt. Sie verändert den Neigungswinkel der artifiziellen Cockpits – in sehr überzeugender Weise, wie ein Report-Selbstversuch bewiesen hat. Das Gefühl, einen 77 Tonnen schweren Airbus 320 einfach aus dem Handgelenk mittels »Sidestick« zu steuern, ist großartig. Wem der Landeanflug in Wien zu banal erscheint, kann sich auch im Nachtflug auf Salzburg oder Innsbruck versuchen. Im »Fun Flight« ist der Simulator so eingestellt, dass auch holpriges Zusteuern auf die Piste von Erfolg gekrönt ist. Der stabile Endanflug ist quasi garantiert – und fühlt sich dennoch atemberaubend echt an.Michael Görlich, ProToura, sieht den Flugsimulator zunehmend auch im Unternehmensbereich gefragt. An speziell buchbaren Tagen mit passendem Stressmanagement-Programm lassen sich Mitarbeiter nicht nur für Lerneinheiten ködern, sondern auch für unterschiedliche Szenarien in der Wirtschaft trainieren. »Zielgruppe sind Menschen, die in hochkompetitiven Umgebungen arbeiten«, beschreibt Görlich Nachmittage, die von Firmen zur Teambildung genutzt wurden. Sogar um Kandidaten bei Bewerbungstagen auf Stress und Kooperationsfähigkeit zu testen, wurde der Simulator bereits verwendet. Eines ist den Unternehmen, die auf den Flugsimulator setzen, gemein – sie nehmen das Persönlichkeitstraining ihrer Mitarbeiter so, wie es sein sollte: kreativ.