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Durststrecke Donaukanal

Der Konjunktiv. Wer ihn im übermaß verwendet, sendet die Botschaft aus: Fix ist nix, alles ist möglich. Und genau das war es, was der Wiener Planungsstadtrat Rudolf Schicker bei der Präsentation des "Masterplans für den Donaukanal“ vermittelte: Sein Plan ist eine Wunschliste eher denn ein Programm.
Da war die Rede von Projekten, die die Uferbereiche des grauen Bands durch die Innenstadt beleben sollen: Ein Steg bei den Gasometern, der "errichtet werden soll“. Der nur für Insider erkennbare Hermannpark bei der Urania "könnte“ ein Sportzentrum erhalten, eine Fähre und eine Unterführung ist "geplant“. Im zentralen Bereich Schwedenplatz "bestünde“ die Möglichkeit, Ausstellungsflächen oder eine Sportmeile zu errichten. Für diese Projekte sucht die Stadt Wien private Investoren, die allerdings noch fehlen.
Einzig der Wohnbau an der Spittelauer Lände ist baureif und startet im Herbst. Dass die Stadtplanung dieses Projekt als ihren Erfolg verkauft, ist eine Wiener Chuzpe: "Eine jahrelange Durststrecke“ sei es gewesen, die Stadt zu einer finanziellen Beteiligung an der Neugestaltung des Uferbereichs zu überreden, hört man vom Bauträger. Für den rhetorisch geschickten Wiener Planungs- und Verkehrsstadtrat wäre es an der Zeit, den Konjunktiv zugunsten der Wirklichkeitsform aufzugeben. Sonst bleibt der Donaukanal noch lange eine Durststrecke.
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