Nachhaltig bauen heißt, bei der Errichtung eines Gebäudes bereits die Nutzung im Blick zu haben. Lebenszyklusmodelle tun dies und bringen eine neue Kostenwahrheit für den Bausektor. Bei der Entwicklung von Gebäuden sind damit nicht mehr die reinen Errichtungskosten das Maß der Dinge, sondern es erhalten ganz andere Faktoren verstärktes Augenmerk.Unterschätzte Kostentreiber So manche Folgekosten entwickeln sich im Laufe der Zeit zu wahren Preistreibern: Im Wohnbereich sind dies sämtliche mit Energieaufwand verbundene Themen, wie Warmwasser, Heizung und Strom. In der gewerblichen Nutzung summieren sich auch die Ausgaben für die Reinigung, die laufende Wartung oder eine komplexe Haustechnik. Über Jahrzehnte gerechnet schlagen all diese Positionen an Folgekosten deutlich höher zu Buche als die Errichtungskosten selbst. Forscher an der Donau-Universität Krems analysierten etwa die Lebenszyklus-Kosten von fünf Wohnhausanlagen. Über einen Zeitraum von 79 Jahren machten die Nutzungskosten im Schnitt 64 Prozent der Gesamtkosten aus und lagen damit deutlich über den Errichtungskosten.Kostenhochrechnung bereits bei der PlanungDerartige Befunde zeigen, dass bei der Entwicklung von Gebäuden ein Perspektivenwechsel erforderlich ist. Es ist entscheidend, sich bereits vor der Realisierung eines Gebäudes mit den Kosten über den gesamten Lebenszyklus zu beschäftigen – und die Ausgaben vom Rohbau bis zum Abbruch durchzurechnen. Für alle Phasen im Lebenszyklus eines Gebäudes ist zu hinterfragen, wie die zukünftigen laufenden Kosten möglichst gering gehalten werden können. Denn ist ein Gebäude erst einmal errichtet, kann darauf nur beschränkt Einfluss genommen werden. Die Unternehmen der Stein- und keramischen Industrie treiben diesen Ansatz bewusst voran mit dem Ziel eines umfassendes Bewertungssystems für Gebäude, das eine »Integrated Performance of Buildings« ermöglicht. Planer, Investoren und Förderstellen bekommen so jene Daten, die einfache, aber korrekte Ratings ermöglichen.Baumaterialien als entscheidender Faktor Lebensdauer und Qualität eines Baustoffes beeinflussen sämtliche Faktoren der Nachhaltigkeit. Produkte müssen sich im Zuge der gesamten Nachhaltigkeits-Kette – von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling – bewähren. Die Baumaterialien sind der entscheidende Faktor für die zufriedenstellende Nutz- und Betreibbarkeit eines Gebäudes. Durch die Abstimmung der Lebensdauer von Bauprodukten auf die Nutzungsdauer eines Gebäudes können Ressourcen geschont und Lebenszykluskosten reduziert werden. Massive Baustoffe sind eine sinnvolle Investition für langfristigen Wohnwert, maximale Zweckmäßigkeit und eine sichere Wertanlage für Generationen. Wer massiv baut, kann etwa bei der Haustechnik deutlich einsparen. Denn viel Masse bedeutet einen guten Pufferspeicher, der für einen natürlichen Temperaturausgleich sorgt. Massiv und nachhaltig bauenDie Massivbauweise ist zu Recht die bevorzugte Bauweise der Österreicher – eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung massiv gebaute Häuser als wertvoller und beständiger beurteilt. Gebäude aus mineralischen Baustoffen leben viele Jahrhunderte lang und punkten deshalb auch beim Wiederverkauf. Massives Bauen ist nachhaltig im besten Sinn: effizient und langlebig, aber auch behaglich und sicher, leistbar und wertbeständig.rWeitere Informationen: www.baumassiv.at, www.nachhaltigkeit-massiv.at