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Kainachtal

Dass in der steirischen Gemeinde Empersdorf derzeit die wahre Freude herrscht, ist nur bedingt anzunehmen. Denn eine in ihrem Auftrag erstellte Studie der TU Graz über die Möglichkeiten einer Verkabelung der vom Verbund geplanten 380-Kilovolt-Leitung durchs Kainachtal bestätigt, was im Wesentlichen schon längere Zeit bekannt ist: Technisch ist die Angelegenheit machbar, wirtschaftlich ist sie auf absehbare Zeit nicht.

Den Studienautoren Michael Muhr und Rudolf Woschitz zufolge kostet die Freileitung 1,5 Milliarden Schilling, die Verkabelung kommt je nach Variante auf 3,8 bis 6,2 Milliarden. Die gesamten Anlagekosten pro Kilometer geben Muhr und Woschitz mit 15 Millionen Schilling für die Freileitung und 68 Millionen für die Verkabelung an. Auch die gelegentlich ventilierte Kombination von Kurzstrecken aus Freileitung und Kabel ändert am grundsätzlichen Befund nichts. Laut Studie käme das nur noch teurer als die ohnehin schon unrentablen Verkabelungsvarianten.

Vorerst utopisch sei auch die Verwendung von gasisolierten Leitungen (GIL): "Diese Technologie ist noch teurer als das Kabel und wird bisher nur für kurze übertragungsstrecken eingesetzt.“ Josef Arnus, Gemeindesekretär von Empersdorf und entschiedener Befürworter der Verkabelung, beharrt dennoch: "Für uns ist die technische Machbarkeit ausschlaggebend. Wenn der Verbund und die Politik die Kainachtalleitung wollen, muss ihnen das auch etwas wert sein.“ Nicht zuletzt gehe es auch um volkswirtschaftliche Interessen. Eine der wichtigsten Einnahmequellen in der Region sei der Tourismus. Eine Freileitung könne den Landschaftsgenuss und damit das Geschäft mit den Sommerfrischlern erheblich beeinträchtigen.

Die Verkabelungstechnik sei jedenfalls die Zukunft: "Der internationale Trend geht ganz eindeutig in Richtung Kabel. Entweder sind wir die Vorreiter oder wir werden die Letzten mit einer Freileitung sein.“

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