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Mineralische Nachzügler

"Nicht ganz so schlimm wie befürchtet", aber dennoch unerfreulich - so präsentiert sich das Jahr 2000 für die Rohstoff-Industrie aus Sicht von Carl Hennrich, Geschäftsführer des Fachverbands Stein und Keramik. Die Konjunktur bei den kies-, sand- und schotterabbauenden Betrieben hinke hinter der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung nach, klagte auch Manfred Winkler, Mitglied des Fachverbands anläßlich der Jahres-Pressekonferenz. Während das BIP um 3,3 Prozent stieg, beliefen sich die Zuwächse in der Rohstoffindustrie auf magere 1,68%. Lediglich die Feinkeramik konnte sich über Großaufträge aus den USA freuen.

Schuld an der Misere sei, so Winkler, der hohe Rohölpreis. Wie überhaupt die Energiepreise ein Sorgenkind der Branche sind. "Wir warten sehnsüchtig auf die Stromliberalisierung im Oktober", so Hennrich. Immerhin würden die Rohstoffbetriebe rund 1500 Gigawattstunden Strom pro Jahr verbrauchen, die dann auch aus dem Ausland bezogen werden könnten. Um auch kleine Unternehmen in den Genuss billigen Stroms kommen zu lassen, hat sich der Fachverband daher rechtzeitig vor Inkrafttreten der Marktöffnung am Strompool der Industrie mit 47 Standorten beteiligt.

Hennrich plagen aber auch noch andere Sorgen. Zwar zeichne sich bei der geplanten Novellierung des Mineralrohstoffgesetzes (Minrog) hinsichtlich der 300m- Abstandsregelung ab, wonach der Unternehmer nachweisen muss, dass durch den Rohstoffabbau innerhalb dieser Grenze für die Anrainer keine Beeinträchtigung stattfindet, offen sei aber die absolute Verbotszone von 100 m. Außerdem geht Hennrich eine Rohstoff-Raumordnung ab: "Auch im Zusammenhang mit den Natura 2000-Gebieten gibt es keine Abstimmung zwischen Bund, Ländern und den Rohstoffbetrieben, wo sie abbauen dürfen." Das Resumee des Fachverbands in einem Satz: "Aufschwung, bitte warten!"

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