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Redaktion_Report

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Bauordnung im Tresor

Die Vereinfachung der technischen Bauvorschriften ist bekanntermaßen eine heikle Sache. Nun soll im Auftrag der Landeshauptleute versucht werden, die Bauordnungen über eine Vereinbarung nach § 15 a der Bundesverfassung zu harmonisieren. Offiziell beauftragt mit dieser Angelegenheit ist das Institut für Bautechnik (OIB). Dort liegt bereits ein Entwurf im Tresor, der schon im April diskutiert werden sollte. Jetzt hat man sich die Sache aber anders überlegt, und der Minikracher bleibt bis Ende Juni hinter Schloss und Riegel. info: www.oib.or.at

Tor zu mehr Ruhm

Gate 2 nennt sich eines der Büroprojekte für den Erdberger Mais. Als Verlängerung der Gasometerachse planen die Bauträger BAI und SEG 32.000 Quadratmeter Nutzfläche: einen 21-geschoßigen Tower mit 17.000 Quadratmetern sowie einen zehngeschoßigen Mittelteil und einen vierstöckigen Flachbau. Für den Turm wird laut BAI-Geschäftsführer Gerhard Hieber ein einziger Großmieter gesucht. Er erwartet sich Mieteinnahmen zwischen 11,50 und 18 Euro pro Quadratmeter. Die zum Zweck der Errichtung gegründete Firma Vectigal - zu Deutsch indirekte Steuer - teilen sich BAI und SEG im Verhältnis 60 zu 40. Geteilt ist auch der planerische Aufwand für das Projekt: Während das Team Hermann & Valentiny als Gegenleistung für die städtebaulichen Vorstudien die kleinen Bauteile planen darf, wurde Hans Hollein unter Mithilfe von Heinz Neumann mit dem Bau des Hochhauses betraut - ohne Wettbewerb, versteht sich. info: www.seg.at und www.bai.at

Obi statt öbau

Reinhart Werinos, Geschäftsführer von sechs öbau-Teubl-Baumärkten, sorgt für Unruhe in der Baumarktszene. Er geht als stellvertretender Vorsitzender des öbau-Beirates fremd und wechselt mit seinen Baumärkten ab 2003 zum Konkurrenten Obi. Im Segment Baustoffhandel wird Teubl weiterhin öbau-Gesellschafter bleiben. Wenig erfreut darüber ist naturgemäß der öbau-Geschäftsführer Andreas Pilliczar, der betont, dass diese »Schritte in Harmonie« gesetzt wurden.

Hörbar zornig wird der Manager aber, wenn er auf einen Beitrag im Verbandsorgan österreichischer Baumarkt angesprochen wird. Darin ist zu lesen, dass mit dem Absprung von Teubl ab 2003 in der Steiermark kein öbau-Standort mehr vorhanden sei und die bundesweite öbau-Werbekampagne überflüssig werden würde. »Absoluter Schwachsinn«, hält Pilliczar zerknirscht fest. Er will nun klagen.

Info: www.obi.at und www.oebau.at

Werkstück Datenbank

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Unter diesem Motto vergab das Wirtschaftsministerium den Auftrag einer bundesweiten Immobiliendatenbank. Ist das Kunststück vollbracht, wissen Martin Bartensteins Beamte auf Knopfdruck, wie viel an Immobilienfläche tatsächlich an die Bundesimmobilien-Gesellschaft (BIG) übertragen wurde. Die BIG wird später zugleich Nutznießerin der Datenbank und kann feststellen, wo etwaige Einsparungen zu lukrieren sind.

Peter Prischl, Chef des Softwarehauses A-Null EDV GmbH, hat vergeblich ein Angebot für die Immobiliendatenbank gelegt und sich an das Vergabeamt gewandt. Aus seiner Sicht ist der Zuschlag an die VA Tech Elin EBG unverständlich. A-Null legte ein Angebot, wurde im Zuge des Verhandlungsverfahren aber nie kontaktiert, behauptet Prischl. Erst als feststand, wer den Auftrag mit einem kolportierten Wert von rund 600.000 Euro erhält, kam Post aus dem Ministerium. Das von Prischl gelegte Anbot lag bei knapp zwei Millionen Euro und umfasste ein Gesamtpaket inklusive Erfassung der rund 10.000 Gebäude.

Eine Differenz, die die Beamten der Bundesbaudirektion nicht stutzig machte. Die önorm 2050, nach der bei Verhandlungsverfahren mit Bandbreiten eine Anhörung vorgesehen ist, wurde schlichtweg ignoriert. Im Nachhinein wird auch klar, was in der Ausschreibung nur vage formuliert war: Das aufwändige Datenmanagement wird nämlich von den Beamten selbst gemacht.

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