Ringer-Marketingleiter Joachim Strachwitz über die Erwartungen an 2011, neue Märkte und die steigende Bedeutung des Mietgeschäfts. Report: Das Jahr 2010 war in vielen Branchen von einer leichten Erholung gekennzeichnet. Inwieweit gilt das auch für die Schalungsbranche?Joachim Strachwitz: Die Geschäftsentwicklung 2010 war für das derzeitige konjunkturelle Umfeld durchaus zufriedenstellend, bei Umsatz und Gewinn. Am österreichischen Markt konnte der Umsatz mit Schalungen um derzeit neun Prozent gesteigert werden. Auch in Deutschland und der Schweiz konnte fast wieder das Niveau von 2008 erreicht werden. Polen, Rumänien und Bulgarien sind auch wieder im Kommen. Nur der russische Markt tritt derzeit etwas auf der Stelle. Report: Was erwartet Ringer vom Jahr 2011?Strachwitz: Die Erwartungen liegen für dieses Jahr ziemlich hoch. Schon die Schalungssanierung hat sich weit besser als erwartet entwickelt. Verkauf und Miete sind jetzt schon erheblich über den Vorjahreswerten. Allerdings sind die Signale des Mitbewerbs eher besorgniserregend. Derzeit wird versucht, Überbestände um jeden Preis auf dem Markt unterzubringen, was einen rapiden Preisverfall zur Folge hat – und das bei stark steigenden Rohstoffpreisen. Es wird verdammt hart werden, nach dieser Phase wieder auf ein vernünftiges Preisniveau zu kommen. Report: Welche Rolle spielt bei Ringer die Vermietung im Vergleich zum Verkaufsgeschäft?Strachwitz: Unsere Devise lautet: Ohne Vermietung kein Verkauf. Die Vermietung macht bei uns inzwischen 40 Prozent der Umsätze aus. Rund 30 Prozent aller Mietgeschäfte werden, unter Anrechnung der bereits bezahlten Mieten, ein Verkaufsgeschäft. Zudem ist die Umwegrentabilität bei Vermietung weit höher, als man das bisher eingeschätzt hat. Verbrauchsteile, Reinigung und Kauf beschädigter Teile ergeben in Summe erhebliche Umsätze. Allerdings ist es im Konkursfall des Kunden nicht immer ganz einfach, die Mietwaren zurückzubekommen. Das neue Insolvenzrecht tut sein Übriges, dass es Monate dauern kann, bis man wieder über seine Ware verfügt. Report: Wie entwickeln sich die ehemaligen Boomregionen in Osteuropa?Strachwitz: Bei den meisten der ehemaligen Boomregionen herrscht derzeit ein relativer Stillstand. Vor allem Russland und Rumänien treten auf der Stelle. Allerdings kommen seit Jahresanfang wieder verstärkt Anfragen aus diesen Ländern, was zu einem vorsichtigen Optimismus Anlass gibt. Entgegen dem Trend entwickeln sich Polen und die baltischen Länder zunehmend besser. Report: In welchen Märkten sehen Sie die größten Wachstumschancen?Strachwitz: Ich kann nicht für die ganze Branche sprechen, aber was Ringer betrifft, so sind derzeit Skandinavien, Nordafrika und der Mittlere Osten die Märkte mit den höchsten Zuwachsraten. Allerdings wurde schon vor drei Jahren damit begonnen, in diese Märkte zu investieren. Jetzt können wir die Früchte ernten.Report: Mit welchen Ringer-Neuheiten darf man 2011 rechnen?Strachwitz: Derzeit wird vor allem das gesamte Bühnenprogramm überarbeitet und überlegt, was man in Bezug auf die Arbeitssicherheit weiter verbessern kann. Auch wird daran gearbeitet, Vorrichtungen zu entwickeln, die das Handling der Schalung beschleunigen und damit helfen, Zeit zu sparen.