Im Geschäftsjahr 2011 erwirtschaftete der Verbund zwar mehr Umsatz, aber insgesamt weniger Gewinn als im Vorjahr. Investitionen plant das Elektrizitätsunternehmen vor allem am heimischen Markt sowie in der Türkei. Für Privatkunden soll es bis 2014 eine Preisgarantie geben.Verbund-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber verwies bei der Präsentation der Jahresbilanz 2011 am 29.Februar 2012 auf eine insgesamt „zufriedenstellende Geschäftsentwicklung trotz der historisch außergewöhnlich geringen Wasserführung der Flüsse“.Der österreichische Stromunternehmen Verbund konnte im Geschäftsjahr 2011 seinen Umsatz um 16,9 Prozent auf 3 685 Mrd. Euro sowie das operative Ergebnis des Konzerns um 20,9 Prozent auf 1 001 Mio. Euro steigern. Dabei sank das Konzernergebnis allerdings um 12,0 Prozent auf 352,6 Mio. Euro. Laut Verbund sind für dieses negative Ergebnis vor allem Fremdwährungs- und Bewertungseffekte verantwortlich. Der operative Cash-Flow des Unternehmens stieg auf 6,6 Prozent, und der Free Cash-Flow war erstmals seit dem –Jahr 2007 wieder positiv. Außerdem konnte der Verbund seine Verschuldung von 96,8 Prozent auf 81,9 Prozent senken.Aufgrund der schwierigen Situation des weltweiten gesamtwirtschaftlichen Umfeldes sei es nicht möglich seriöse Aussagen zu einem Ergebnisausblick des Jahres 2012 nicht möglich.2,4 Mrd. Euro Investitionen Bis 2016 plant der Verbund insgesamt 2,4 Mrd. Euro vor allem in Wasserkraftwerke und Netzausbau zu investieren. Der Fokus liege hierbei mit 64,4 Prozent der Gesamtinvestitionssumme am heimischen Markt, also Österreich und Deutschland. Ein weiter Schwerpunkt der strategischen Entwicklung des Verbunds liege auf der Türkei. Durch die geplante Erweiterung der Kapazitäten von derzeit installierten 1 700 Megawatt auf 5 000 Megawatt und die Inbetriebnahme von drei Wasserkraftwerken wird insgesamt ein 10-prozentiger Anteil am türkischen Energiemarkt angestrebt. Die Situation am türkischen Markt sei zurzeit allerdings durch ein hohes Leistungsbilanzdefizit sowie durch die Abwertung der Türkischen Lira belastet.In Österreich seien die größten anstehenden Projekte im Bereich des Kapazitätenausbaus zur Stromerzeugung, vor allem Reißeck II und Limberg III. Limberg III befinde sich sich seit nun bereits etwa zwei Jahren in der Umweltverträglichkeitsprüfung. „Wir rechnen allerdings noch in diesem Jahrzehnt mit einem positiven Bescheid“, so Anzengruber. Das Gaskombikraftwerk Mellach soll im Frühjahr 2012 ans Netz gehen.PreisgarantieSeit der Strommarkt-Liberalisierung im Jahr 2001 wechselten etwa 750.00 österreichische Privatkunden ihren Lieferanten. Etwa zwei Drittel der 550.000 Kunden, die seit 2005 einen Stromlieferantenwechsel durchführten, wechselten zum Verbund. Ziel sei es insgesamt 550.000 Kunden zu erreichen. Die versuche man unter anderem mit einer Preisgarantie bis 2014. „Bis zur Pressekonferenz über das Geschäftsjahr 2013 soll es keine Preiserhöhung geben“, erklärt Anzengruber.