Mobilfunkausrüster wie Ericsson haben eine Vision der vernetzten Welt. Dank rasant wachsender Schwellenländer wie China und Indien gibt es heute bereits weltweit rund fünf Mrd. Mobilfunkteilnehmer. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 gab es erst 720 Millionen Handynutzer – weniger als alleine China heute vorweisen kann. »Telefonie hat die gleiche Wichtigkeit wie Wasser oder Energie erlangt«, weiß Christian Untersteiner, Experte bei Ericsson fürs Mobile und den entsprechenden Kundenbedürfnissen. Selbst für Technologieskeptiker ist das Handy zu einem Alltagsgegenstand geworden. Untersteiner erwartet, dass auch mobiles Internet nun zur Selbstverständlichkeit heranwächst.
Um gleich beim Thema zu bleiben: In einer aktuellen, von Ericsson durchgeführten Konsumentenstudie schneiden die Österreicher in Sachen mobiles Internet europaweit gesehen gar nicht schlecht ab. 16 Prozent der Haushalte sind über ein Smartphone oder Notebook mit Datenstick im Internet unterwegs. In Schweden sind es immerhin noch 13 Prozent. Der Durchschnitt in der Alten Welt bewegt sich um die 5-Prozent-Marke. »Früher war ein Haushalt mit einer einzigen Leitung fix mit dem Internet verbunden. Heute haben wir Breitband auf Knopfdruck in der Hosentasche«, spricht Untersteiner von »mehr und mehr personalisierten Geräten mit Internetverbindung«.
Studien zeigen, dass bald 80 Prozent der Internetnutzer über ihr Mobiltelefon ins World Wide Web gehen werden. Für die einen ist es Bequemlichkeit, für die anderen eine Notwendigkeit: Das mobile Internet bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, Geldtransfers vorzunehmen, ohne eine Bank aufsuchen zu müssen. Fischer und Bauern erhalten schnelle Informationen, wenn sich das Wetter ändert, abgelegene Dörfer in Entwicklungsländern können so gezielt medizinische Versorgung erhalten. Das mobile Internet vereinfacht die Arbeitsabläufe von Unternehmen und treibt das wirtschaftliche Wachstum an. Nötig dazu, betont der Netzausrüster, seien entsprechende Investitionen in die Breitbandinfrastruktur in den Ländern.
In entwickelten Märkten ist es aber vor allem die Vernetzung von Maschinen, nicht von Menschen, die für den Anstieg des Datenverkehrs verantwortlich ist. Ericsson erwartet, dass am Ende dieses Jahrzehnts 50 Mrd. Geräten vernetzt sein werden: intelligente Stromzähler etwa, sprechende Kühlschränke oder nachgerüstete Fahrzeuge für ein effizientes Flottenmanagement im Fuhrparks. Wie relevant Internet- und Breitband-Technologien für Gesellschaft und Wirtschaft bereits sind, zeichnet sich gerade in Finnland ab. Dort ist mit 1. Juli ein Grundrecht auf Breitbandzugang für alle Bürger in Kraft getreten. Bis 2015 will die Regierung den Finnen ohne Ausnahmen sogar 100 Mbit/s garantieren.