Für einen Aufschrei unter den Wiener Architekten hat die Ankündigung von Planungsstadtrat Rudolf Schicker gesorgt, in Zukunft verstärkt Eigenplanungen innerhalb des Magistrats durchführen zu lassen. Schicker meinte in einem Interview, er lege Wert darauf, dass die für Architektur zuständige Magistratsabteilung 19 nicht nur hausintern planen, sondern auch in die Baubetreuung gehen solle. Argumentiert wird das damit, dass die Stadtplanung damit besseren Einblick in die Kalkulation von Planungsleistungen erhalten und so die Bedürfnisse der Branche beurteilen könne. Immerhin hätten, ergänzt Schickers Sprecher Thomas Keller, die Mitarbeiter der MA 19 auch die Ziviltechnikerprüfung abgelegt, manche seien vor ihrer Tätigkeit sogar als Architekten tätig gewesen. Auf Seiten der Architekten wird das freilich anders gesehen: Dort geht man eher davon aus, dass sich die Stadt Wien damit Wettbewerbe ersparen möchte. Ein "Skandal“ und ein "Schritt zurück ins Mittelalter“ sei das, meint etwa Volker Dienst von der Plattform für Baukultur und kündigt Aktionen dagegen an.